Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat in seiner Sitzung am Freitag, 30. August, einem Erwerb der Liegenschaft Gutleutstraße 324-326 zugestimmt. „Mit dem Erwerb wird nach Jahren der intensiven Suche ein guter Standort mit einer vielfältig entwickelbaren Bestandsbebauung für die Interimsflächen der Städtischen Bühnen gesichert“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig und führt weiter aus: „Das Grundstück erfüllt die komplexen Anforderungen, die an ein Interim für die Städtischen Bühnen gestellt werden. Das Bestandsgebäude auf dem Areal ermöglicht zudem die kurzfristige Bereitstellung von Probebühnen und bietet zusätzlich Notspielstätten im Fall von Betriebsausfällen in der bestehenden maroden Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz. Damit haben die Bühnen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nun eine perspektivreiche Option und wir haben eine große Hürde bei dem Projekt genommen.“
 
Der Erwerb wurde durch das Dezernat Kultur und Wissenschaft mit seiner Stabsstelle Zukunft Städtische Bühnen in enger Abstimmung mit den zuständigen Dezernaten und Ämtern der Stadt vorangetrieben. „Mit dem Erwerb des Grundstücks eröffnen sich gleich mehrere Entwicklungschancen: Die Gestaltung der Zukunft der Städtischen Bühnen trifft mit nachhaltiger Stadt- und Quartiersentwicklung zusammen, die Nutzung als Aufführungsstätte und Ort des Miteinanders bringt das ‚Produktive Quartier – Gutleut West‘ voran. Beide städtischen Vorhaben profitieren voneinander und geben wichtige Impulse für den Schwerpunktraum Gutleuthafen. Das ist sowohl für die Besuchenden als auch für die Mitarbeitenden ein sehr gut geeigneter Standort für einen Interimsspielort“, fasst Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff zusammen.
 
„Ich freue mich, dass wir die wichtige und gesamtstädtische Aufgabe gemeinsam erfolgreich meistern konnten, eine Interimsfläche für die Städtischen Bühnen zu sichern. Die Fläche bietet großes Potential sowohl für die Städtischen Bühnen selbst, als auch für die weitere Stadtentwicklung. Ich bedanke mich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit des Kulturdezernates und des Amts für Bau und Immobilien, die zu diesem erfolgreichen Abschluss geführt hat“, sagt Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber.
 
Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing, ergänzt darüber hinaus: „Die städtischen Bühnen spielen nicht nur eine bedeutende Rolle für das gesellschaftliche Leben, sondern sind zudem ein zentraler Bestandteil der Kultur- und Kreativwirtschaft unserer Stadt. Sie begeistern mit ihrem herausragenden Programm jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher und stärken unseren Ruf als lebendige Metropole über die Stadtgrenzen hinaus. Wir freuen uns daher sehr darüber, dass eine passende Interimsfläche gefunden werden konnte, an dem die Künstler und Kreativen der städtischen Bühnen nun kontinuierlich weiterarbeiten und proben können.“
 
Die besondere Kombination des Geländes, das aus einer Bestandsimmobilie sowie einer Brachfläche besteht, erlaubt die Umsetzung eines flexiblen, campusähnlichen Interimskonzepts für die Bedarfe der Städtischen Bühnen. Dies ermöglicht vielfältige Interims- und Nutzungsoptionen für alle derzeit noch verbliebenen Varianten. Denn abhängig von der gewählten Variante für den Neubau von Schauspiel und Oper, müssen sowohl für den künstlerischen Betrieb mit Spielstätten, als auch für Logistik-, Produktions- und Verwaltungsbetrieb Interimsflächen gefunden werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass für die rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichere und funktionale Arbeitsplätze gewährleistet sind, welche die Arbeitsstättenrichtlinien erfüllen.
 
Das Grundstück liegt räumlich inmitten des Entwicklungsgebiets „Produktives Quartier – Gutleut West“. Eine Verlängerung der Straßenbahn bis über die Liegenschaft hinaus ist bereits in Planung. Die Bedeutung des Erwerbs der Liegenschaft geht für die Stadt Frankfurt weit über die Interimsbedarfe der Städtischen Bühnen hinaus: Im Zuge des Projekts „Produktives Quartier – Gutleut West“ besteht das Ziel, für das Quartier gute öffentliche Infrastrukturen und Orte der Gemeinschaft zu schaffen. Die temporäre Nutzung des Areals für Interims der Städtischen Bühnen bietet mit der kulturellen Nutzung wichtige Impulse für das Entwicklungsgebiet. Der Erwerb muss noch durch die Stadtverordnetenversammlung bestätigt werden.

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