Angesichts der aktuell geplanten Massenentlassungen von rund 25 % der Beschäftigten beim Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin fordert die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) das Land Mecklenburg-Vorpommern zum Handeln auf.

„Die vergleichsweise kleine Landeshauptstadt Schwerin mit unter 100.000 Einwohnern ist finanziell letztlich mit der alleinigen Verantwortung für ein großes Staatstheater überfordert“, sagt DOV- Geschäftsführer Gerald Mertens. „Die Landesregierung muss endlich ihre vornehme Zurückhaltung aufgeben, umgehend direkt in die Trägerschaft einsteigen und damit das Haus zu einem „echten“ Staatstheater machen. Es ist ein schlechter Witz, dass einerseits feierlich der 125. Geburtstag und die Renovierung des Gebäudes groß gefeiert werden, andererseits gleichzeitig der Personalkörper weiter verstümmelt wird“, ärgert sich Mertens.
„Beispielsweise hat sich der Freistaat Thüringen mit seinem Einstieg beim Staatstheater Weimar (Einwohnerzahl 65.000 Einwohner) seiner Verantwortung längst gestellt“, so Mertens weiter. „Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern muss sich inhaltlich und finanziell zu seinem historischen Erbe aus der Zeit der Fürsten und Herzöge bekennen. Wenn das Land weiter bis 2020 abwartet, bleibt vom Schweriner Haus nur noch eine nette Hülle ohne Kern übrig, nämlich ohne die Menschen, die im Theater für die Bevölkerung arbeiten“, prophezeit Mertens abschließend.

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