„Langer Atem und viele gute Gespräche haben sich gelohnt“, kommentiert BMR-Präsident Dr. Thomas Goppel die Entscheidung der Staatsregierung und des Bayerischen Landtags, im Nachtragshaushalt 2012 den Musikschulen und nichtstaatlichen Kulturorchestern zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro zuzuweisen. Thomas Goppel: „Wir in Bayern sehen in dieser positiven Entwicklung einen weiteren Fortschritt für die Musik innerhalb kurzer Zeit. Im Herbst vorigen Jahres gelang es, im Freistaat als erstem Land in Deutschland eine Landeskoordinierungsstelle Musik einzurichten. Jetzt wird bei uns die Förderung im breit angelegten Musikbildungsbereich aufgestockt, wo andere Unterricht und Mittel kürzen. Damit wird das Musizieren im Profibereich, aber auch in der Nachwuchsschulung ganz besonders betont.“

Ohne das Zusammenwirken vieler Mitstreiter wäre dieses Ergebnis nicht erreicht worden, so der BMR-Präsident weiter. Goppel: „Neben Wolfgang Greth für die Musikschulen und Wilhelm Lehr, dem Vizepräsidenten des BMR, sowie den Präsidiumsmitgliedern waren es vor allem meine Kollegen Franz Pschierer, Peter Winter, Manfred Ländner und Dr. Paul Wengert, die auch in Präsidialfunktionen bei Bläsern und Sängern unterwegs sind.“

Die Aufstockung der Förderung der Musikschulen um 1 Million Euro stellt sicher, dass die staatliche Finanzhilfe für Musikschulen bei rund 11 % stabil bleibt. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, so Thomas Goppel, dass der Landtag schon vor Jahren als Zielvorgabe eine Bezuschussung in Höhe von 25 % formuliert hat. In diesem Rechnungsmodell übernehmen die Kommunen weitere 25 %, während die Eltern 50 % der Kosten tragen. „Aktuell sind es aber 35 bis 50 % aller Kosten, die die Kommunen schultern“, betont Thomas Goppel und verweist auf eine notwendige Neuverteilung im Zuge der Umsetzung des Ganztags an Schulen. Goppel: „In dem Umfang, in dem der Ganztag als Unterrichtsmodell um sich greift, wird über eine Neuverteilung der Zuschussverpflichtungen bei Kommunen und dem Land, aber auch gegenüber den Eltern geredet werden müssen.“

„Die Aufstockung der Förderung der nichtstaatlichen Kulturorchester um 1,5 Millionen Euro kam im richtigen Moment“, sagt Ingrid Schrader, Intendantin der Hofer Symphoniker und Sprecherin der nichtstaatlichen Kulturorchester in Bayern. Damit sind massive Existenzprobleme vorerst abgewendet. 2004 und 2005 mussten die nichtstaatlichen Kulturorchester aufgrund allgemeiner Sparzwänge drastische Kürzungen in Kauf nehmen, wodurch Defizite entstanden, die durch eine Erhöhung 2008 nicht ausgeglichen werden konnten. Schrader: „Mit der Aufstockung der Förderung sind die nichtstaatlichen Kulturorchester in Bayern zumindest mittelfristig in ihrer Existenz abgesichert und können auf die anstehenden Tariferhöhungen auch entsprechend reagieren.“

Thomas Goppel sieht auch hier ein klares Signal zur Stabilisierung bisheriger Verhältnisse. Goppel: „Die Staatsregierung und der Bayerische Landtag unterstreichen damit das Bemühen, gezielt für eine bessere Ausstattung mit musischen und kulturellen Angeboten im ganzen Freistaat zu sorgen.“