Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Christina Weiss, hat sich dafür ausgesprochen, die Archive öffentlich-rechtlicher Rundfunkveranstalter für Privatpersonen zu öffnen. Die ideale Plattform für eine derartige private Nutzung seien die neuen Medien, sagte die Staatsministerin in ihrer Rede bei der Eröffnung des Kongresses "medienforum.nrw" am heutigen Sonntag in Köln.

Es sei, so Weiss, ein "lohnender Gedanke, die weiten Räume unseres kulturellen Gedächtnisses mit neuen Medien zu erschließen. Wegsperren ist ein Rückschritt."

In den Archiven der Rundfunkanstalten lagerten "ungeheure Schätze", die es zu heben gelte.Die demokratische Gesellschaft benötige einen universellen Zugang zu Informationen. Dadurch erweitere sich die gesellschaftliche Funktion neuer Medien.

Die Staatsministerin betonte, sie wisse um die Schwierigkeiten, diese Idee umzusetzen. So gebe es Befürchtungen, es entstehe ein Exklusivvertrieb der öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter, der private Anbieter überrolle.

Hier könne man aber beispielsweise die Gedanken der Marktöffnung und Marktzugangsmechanismen aus dem Telekommunikationsbereich auf die Online-Nutzung übertragen, um auch privaten Unternehmen neue Verwertungsmöglichkeiten zu erschließen.