Anlässlich der c/o pop in Köln haben Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (BMWi), und Prof. Dieter Gorny, Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik gGmbH, die Ergebnisse zur Befragung der Situation von Musik-Spielstätten in Deutschland auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

„Die Studie definiert drei Handlungsfelder für die Spielstätten: Netzwerke bilden, Vermarktung verbessern und Kosten senken. Daraus können die Akteure auf allen Ebenen – die Betreiber, die Kommunen, die Länder und der Bund – für sich neue Maßnahmen ableiten“, resümiert der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Hans-Joachim Otto bei der Vorstellung der Studie.

„Wir haben es hier im Live-Segment mit engagierten Kulturschaffenden zu tun, die klar wissen, was sie brauchen“, ergänzt Prof. Dieter Gorny, „Was bislang fehlt, ist der Zusammenschluss in einem Netzwerk. Netzwerk ist eines der drei wichtigsten Handlungsfelder, damit eine Sprache gesprochen und eine aktive Lobby auf kommunaler, Landes- wie Bundesebene geschaffen werden kann.“

Lokale und landesweite Netzwerke aufzubauen, wie es bereits in Hamburg, Berlin, Köln und im Ruhrgebiet mit der Ruhr.Music.Commission (RMC) zum Beispiel realisiert wurde, ist das nächste Ziel. Die RMC gab übrigens den Anstoß zur Erhebung im Sommer 2010 und die Fördereinrichtung der Bundesregierung griff den Ball gerne auf. Zusammen mit Vertretern aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Sachsen wurden über 2.000 Musikspielstättenbetreiber befragt, nach ihren Sorgen, wirtschaftlichen Aussichten, Personalbestand, ihren Umsatzbringern und Kostenverursachern, nach ihrem Förderbedarf und ihren Marketingaktivitäten.

„Bund und Länder mit Kommunen können helfen an der Kostenschraube zu drehen. Mehr als die Hälfte der Spielstätten wünscht sich Förderung bei Technik und Marketing. Hier stehen notwendige Investitionen an. Gleichzeitig müssen sie weiter auf ihre Programmqualität achten. Spielstätten könnten Einkaufsgenossenschaften bilden, gemeinsame Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreiben und sich damit gezielt um ihre Kunden kümmern“, erklärt Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik.

CRM, Customer-Relationship-Management, so heißt das Zauberwort in anderen Branchen – warum nicht auch hier. Obwohl 96 Prozent das Internet als Plattform und Werbemittel einsetzen, würde ein Drittel der befragten Spielstättenbetreiber Coachings für Marketing und PR nutzen. Ein weiteres Ziel wäre, dass die
dargestellte, derzeitige Auslastung von 55 Prozent bei den Besuchern der kleinen und mittleren Spielstätten gesteigert wird.

Die Dokumentation nebst Grafiken finden Sie unter http://www.initiative-musik.de/spielstaettenportraet

Die Initiative Musik gGmbH wurde im Oktober 2007 mit dem Ziel gegründet, Musiker, Personen mit Migrationshintergrund und Musikunternehmen der Sparten Rock, Pop und Jazz zu fördern sowie populäre deutsche Musik im Ausland zu verbreiten. Sie ist eine Fördereinrichtung für die deutsche Musikwirtschaft.