Die Lettin Marina Rebeka (27) hat den mit 15.000 Euro dotierten 1. Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN der Bertelsmann Stiftung gewonnen. Die Sopranistin überzeugte die Jury unter dem kommissarischen Vorsitz von Kammersänger Francisco Araíza mit den Arien "Qual fiamma" aus der Oper "I Pagliacci" von Ruggero Leoncavallo und "È strano, è strano" aus Giuseppe Verdis "La Traviata". Der 2. Preis (10.000 Euro) ging an den erst 21-jährigen argentinischen Bass Fernando Javier Radó; der drittplatzierte Tenor Diego Torre (27) aus Mexiko erhielt 8.000 Euro. Mehr als 1.100 Nachwuchssänger aus 66 Nationen hatten sich beworben. 47 junge Operntalente qualifizierten sich in den weltweiten Vorauswahlen für die Endrunde in Gütersloh.
Der 4. bis 6. Preis, dotiert mit je 4.000 Euro, wurde an die Australierin Anita Watson (27, lyrischer Sopran), die Chinesin Yali Wang (26, Sopran) und die Deutsche Christiane Karg (27, Sopran) verliehen. Siebte wurde die 22-jährige Kosovo-Albanerin Krenare Gashi (Sopran). Sie erhält Engagements an der Oper Frankfurt sowie am Chicago Opera Theater. Ebenfalls über ein Engagement an der Oper Frankfurt kann sich der Achtplatzierte Sung-Kon Kim aus Korea (32, lyrischer Bariton) freuen. Die Zuschauer hatten bereits im Semifinale ihre Favoritin gekürt: Der Publikumspreis, ein Notengutschein des Bärenreiter-Verlags im Wert von 500 Euro, ging an die Russin Julia Novikova (24, Koloratursopran).
"In diesem Jahr blicken wir zurück auf 20 Jahre NEUE STIMMEN", sagte Liz Mohn, die den Wettbewerb 1987 ins Leben rief: "Viele unserer einstigen Nachwuchstalente zählen heute zu den international anerkannten Namen in der Opernwelt. Ich bin mir sicher, dass wir auch unsere diesjährigen Teilnehmer auf den Bühnen im In- und Ausland wiedersehen werden. Denn so unglaublich hoch wie in diesem Jahr war das Niveau der Sänger noch nie. Das war das einhellige Urteil der Experten. So verwundert es nicht, dass die Ergebnisse nie zuvor so eng beieinander lagen." Aus diesem Anlass wurde die 27-jährige Australierin Emma Pearson (Koloratursopran) mit einem Jubiläumspreis bedacht (2.000 Euro). Sie hatte nur knapp den Sprung ins Semifinale verpasst.
Kommissarischer Leiter der Jury war in diesem Jahr Kammersänger Francisco Araíza, Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Er vertrat den kurzfristig verhinderten Juryvorsitzenden Gérard Mortier, Direktor der Opéra National de Paris. Brian Dickie, Generaldirektor des Chicago Opera Theater, und Gustav Kuhn, Präsident der Tiroler Festspiele Erl, hatten die Teilnehmer der Endrunde ausgewählt. Weitere Jurymitglieder waren Kammersänger Siegfried Jerusalem, Rektor der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg; Jürgen Kesting, Musikkritiker und Autor; Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt; Kammersängerin Edith Mathis, Professorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; Nicholas Payne, Direktor von Opera Europa, dem europäischen Verband für Opernhäuser und Opernfestivals; sowie Konzertsängerin Edith Wiens, Professorin an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg und der Hochschule für Musik und Theater München.
Absätze
Quelle
http://www.neue-stimmen.de