Kunstminister Bernd Sibler hat dem internationalen Opernstar Diana Damrau gestern in München das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die aus dem schwäbischen Günzburg stammende und weltweit gefeierte Sängerin hatte die hohe Auszeichnung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für ihre kulturellen und gesellschaftlichen Verdienste verliehen bekommen.
Neben ihren eindrucksvollen Erfolgen in den wichtigsten Opernhäusern der ganzen Welt hob Kunstminister Sibler in seiner Laudatio auch das soziale Engagement und die Heimatverbundenheit der Star-Sopranistin hervor. "Seit mehr als 20 Jahren erobern Sie die Bühnen der international führenden Opern- und Konzerthäuser von London über Mailand bis New York sowie die großen Festivals und sind zwischenzeitlich in der Welt zu Hause – immer sind Sie aber Günzburgerin geblieben und beteiligen sich seit Jahrzehnten in herausragendem Maße am kulturellen Leben Ihrer Heimatstadt“, betonte Sibler und verwies auf viele Auftritte Damraus in der Großen Kreisstadt. "Außerdem engagieren Sie sich für zahlreiche Kinderprojekte und setzen sich immer wieder für wohltätige Zwecke ein.“
Damrau, die dank des enormen Umfangs ihres Soprans, der höchsten menschlichen Stimmlage, für ausdrucksstarke und zugleich besonders nuancierte gesangliche Koloraturen bekannt ist, wurde schon während ihrer Schulzeit am Günzburger Dossenberger-Gymnasium entdeckt. Im Laufe ihrer Bühnenkarriere sammelte sie zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Einem Millionenpublikum wurde Damrau auch durch TV-Übertragungen, etwa bei der Eröffnungs-Gala der Fußball-WM 2006 im Münchener Olympiastadion, bekannt.
Zum Freistaat als ihrem Herkunftsland behielt Diana Damrau stets eine besondere Bindung. Bereits 2007 wurde sie zur Bayerischen Kammersängerin ernannt, 2010 erhielt sie den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst und 2016 den Bayerischen Verdienstorden. Die Verbundenheit zu Bayern bringt sie auch durch zahlreiche Engagements an der Bayerischen Staatsoper München zum Ausdruck, die zu den renommiertesten Opernhäusern der Welt zählt. Zuletzt wirkte sie dort in der Spielzeit 2019/20 an der Neuproduktion von Verdis ‚Die Räuber‘ mit.
Ausdrücklich würdigte Kunstminister Sibler Damraus Eintreten für soziale Belange und erinnerte dabei nicht nur an ihr regelmäßiges Engagement für die vom Bayerischen Rundfunk als Unterstützung für kranke, behinderte und in Not geratene Kinder ins Leben gerufene Aktion "Sternstunden“. Neben vielen weiteren Einsätzen für das Gemeinwohl trat sie mit dem Münchner Rundfunkorchester im November 2016 im Prinzregententheater bei einem Benefizkonzert für Flüchtlinge sowie im Januar 2015 bei dem gefeierten Konzert im Herkulessaal auf, bei dem über 800.000 Euro zugunsten des geplanten Zentrums für Kindermedizin und Geburtshilfe der Ludwig-Maximilians-Universität eingespielt werden konnten.
Diana Damrau: "Ich freue mich sehr über diese besondere Auszeichnung und möchte diese zum Anlass nehmen, junge Künstler zu ermutigen, das Ziel in schwierigen Zeiten nicht aus den Augen zu verlieren und ihrer Berufung zu folgen. So bitte ich die Politik, künftig noch bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Kultur ist keine bloße Freizeitbeschäftigung, sondern eine Mission. Eine Mission für Verständigung, Frieden, Liebe und Versöhnung sowie Balsam für unsere Seele.“