Die deutsche Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche verzeichnete im Jahr 2012 einen minimalen Umsatzrückgang um 0,5 Prozent. Der Umsatz mit Musikinstrumenten und Zubehör betrug demnach 919 Millionen Euro*. Das meldete der Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipment-branche – Society Of Music Merchants e. V. – am Dienstag, im Rahmen der weltweit größten Musikmesse in Frankfurt.
Für das Jahr 2012 ermittelt die Branchenstatistik IMIS* eine geringfügige Schwankung von einem halben Prozent im Umsatzverlauf von 924,8 Millionen Euro** in 2011 auf 919,7 Millionen Euro* Umsatz in 2012. Der starke Wachstumstrend der vergangenen Jahre konnte somit nicht weiter fortgeschrieben werden. Größere Umsatzeinbrüche ließen sich durch die stabilen und starken Warengruppen im Bereich des Musikequipments kompensieren.
Begründet liegt dieser minimale Rückgang zum einen in der schwachen Konjunkturentwicklung innerhalb des deutschen und des gesamteuropäischen Marktes. Weiter sind zurückhaltende und ausbleibende Investitionen in Konsumgüter der Freizeitindustrie ausschlaggebend für das fehlende Wachstum. „Darüber hinaus ist die Branche derzeit immer noch einem starken strukturellen Wandel des Onlinegeschäfts ausgesetzt, der veränderte Absatzwege mit sich bringt. Anpassungen an die Herausforderungen und Marktgegebenheiten fordern ein hohes Investment an Zeit und Geld, was letztendlich auch zulasten des traditionellen Geschäfts geht“, so Daniel Knöll, SOMM-Geschäftsführer. Ferner führen auch die Folgen von Reduzierung und/oder gänzlicher Streichung des schulischen Musikunterrichts zu weniger Umsätzen innerhalb des Musikfacheinzelhandels in Deutschland. Ausbleibende Kundschaft aufgrund fehlender musikalischer Erziehung bekommt die Branche seit Jahren deutlich zu spüren.
Umsatzbringer bleibt nach wie vor das Geschäft mit klassischen Musikinstrumenten. Rund die Hälfte des Umsatzes (438 Mio. EUR*) werden mit Tasten-, Saiten-, Blas- und Schlaginstrumenten und deren Zubehör gemacht. So bleiben Saiteninstrumente (151 Mio. EUR*; -9,6%) weiterhin umsatzstärkste Warengruppe. Jedoch verzeichnet diese Warengruppe, zusammen mit den Bereichen Schlagzeug & Percussion (81 Mio. EUR*; -5,9%) und Blasinstrumente (61 Mio. EUR; -5,9%) minimale Rückgänge. Einzig die Warengruppe der Tasteninstrumente verzeichnet einen leichten Umsatzzuwachs von 2,1 Prozent auf 145 Millionen Euro* im Jahr 2012.
„Umsatztreiber waren im vergangenen Jahr die Warengruppen Kopfhörer und Mikrofone, Beschallung und Kabel mit einem Umsatzplus von insgesamt 22,5 Prozent Umsatzwachstum innerhalb der Warengruppen. Die Zuwächse in diesen Bereichen konnten den Umsatzrückgang beim klassischen Instrumentarium jedoch nicht komplett kompensieren“, bilanziert Knöll die Zahlen. Demnach entfallen rund ein Drittel des Gesamtumsatzes (295 Mio. EUR*) auf die Warengruppen Mikrofone und Kopfhörer, Kabel sowie Beschallung. Diese Warengruppen wuchsen 2012 proportional am stärksten und verzeichneten die höchsten Umsatzzuwächse: Mikrofone und Kopfhörer 145 Millionen Euro Umsatz* (+6,0%); Beschallung 131 Millionen Euro Umsatz* (+9,6%); Kabel 19 Millionen Euro Umsatz* (+6,9%).
Recording Hardware, Computer Software, DJ-Equipment sowie andere elektronische Produkte machen mit mehr als 186 Millionen Euro Umsatz* das dritte Standbein der Branche aus.
Der Verband wird Ende April 2013 erstmals das Jahrbuch der MI-Branche 2011/12 veröffentlichen, indem umfassend und ausführlich über Branchenumsatz und den Bezug zur Musikwirtschaft berichtet wird. Darüber hinaus werden große Teile der SOMM-Studie darin publiziert.
* IMIS: Umsatz zu Endverbraucherpreisen, gemessen an der freiwilligen Branchenstatistik der SOMM. Insg. 32 teilnehmende Unternehmen.
** Korrektur: Saison- und kalenderbereinigte Werte (Ursprungswert 2011; 914 Mio. EUR Umsatz > Bereinigt 2011; 925 Mio. EUR Umsatz)
Absätze
Quelle
http://www.somm.eu