Die Solidarität mit der Staatsbad Philharmonie Kissingen aus dem übrigen Bundesgebiet wächst weiter. Nun hat sich auch die Staatskapelle Berlin zu Wort gemeldet. In einem aktuellen offenen Brief der Mitglieder der Staatskapelle Berlin an den Bad Kissinger Oberbürgermeister Dirk Vogel heißt es: „Die Stadt Bad Kissingen blickt auf eine reiche Kulturgeschichte zurück und ist daher zu Recht UNESCO Welterbe. In einer solchen kulturellen Hochburg sollte ein so traditionsreiches und einzigartiges Orchester wie die Staatsbad Philharmonie … unter zumutbaren Arbeitsbedingungen und für angemessenes Gehalt arbeiten können.“ Die gleiche Bitte enthalten weitere offene Briefe der Mitglieder der Nürnberger Staatsphilharmonie, des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters, des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg sowie der Orchesterkonferenzen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, die in den vergangenen Tagen und Wochen nach Bad Kissingen gesandt wurden. Die Arbeitsbedingungen der Orchestermitglieder in Bad Kissingen sind vor allem wegen Überlastung ausgesprochen schwierig. Zudem liegt ihre Vergütung unter dem für Berufsorchester üblichen Niveau.
Die offenen Briefe von immer mehr Orchestern bringen das Unverständnis über die bisherige Verweigerung eines Dialogs auf Augenhöhe zum Ausdruck. „Sie alle verlangen einen vertrauensvollen und offenen Austausch der Stadt als Arbeitgeberin des Orchesters mit der DOV als Interessenvertretung der Orchestermitglieder“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. „Wir wollen gemeinsam und schrittweise mit der Stadt einen Weg finden, um für dieses einzigartige Orchester maßgeschneiderte Arbeits- und Lohnbedingungen zu schaffen.“
Zuletzt hatte das Flashmob-Solidaritätskonzert am 10. Oktober 2021 auf dem Rathausplatz in Bad Kissingen für viel Aufmerksamkeit bei den Menschen vor Ort und in den Medien gesorgt. Bei dem Konzert traten Mitglieder von acht Orchestern aus Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg auf.
Die offenen Briefe der Orchester und weitere Informationen zum Arbeitskampf der Staatsbad Philharmonie gibt es auf der DOV-Website.