Zubin Mehta erhält beim Beethovenfest Bonn den Wilhelm-Furtwängler-Preis 2011. Der Dirigent feierte am 29. April 2011 seinen 75. Geburtstag. Zudem kann er in diesem Jahr auf eine 50-jährige Partnerschaft mit dem Israel Philharmonic Orchestra zurückblicken, das in diesem Jahr wiederum sein 75. Jubiläum begeht. Außerdem kann das Israel Philharmonic Orchestra 2011 ein Bonn-Jubiläum feiern: 1971 gastierte das Orchester erstmals in Deutschland, auf Betreiben von Johannes Wasmuth, dem Spiritus rector des Bahnhof Rolandseck, fand dieses besondere Konzert in Bonn statt.
Die Laudatio auf Zubin Mehta hält Sir Peter Jonas. Er kennt Zubin Mehta seit 1956 und bezeichnet ihre Beziehung als Seelenverwandtschaft. Besonders eng sind die beiden seit ihrer gemeinsamen Zeit an der Bayerischen Staatsoper von 1998 bis 2006 verbunden, als Sir Peter Jonas Staatsintendant (bereits seit 1993) und Zubin Mehta Generalmusikdirektor waren. Beide setzten sich stets für musikalische Darbietungen auf höchstem künstlerischem Niveau und Verfechter für zeitgenössische Komponisten ein. Sie etablierten Oper für alle, bei der eine wichtige Vorstellung der Münchner Opernfestspiele live aus dem Nationaltheater auf eine Großvideowand in der Münchner Innenstadt übertragen wird. Seit ihrem gemeinsamen Abschied aus München 2006 sind beide Ehrenmitglieder der Bayerischen Staatsoper.
Nach ihrem Gastspiel beim Beethovenfest Bonn 2007 kehren Mehta und das Israel Philharmonic Orchestra am 11. September 2011 zum Beethovenfest Bonn mit einem Beethoven, Liszt und Tschaikowski-Programm zurück. Mehta dirigiert Beethovens Ouvertüre „Leonore III“ zur Oper „Fidelio“ op. 72, Franz Liszts Symphonische Dichtung „Les Préludes“ S 97 und Tschaikowskis Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36. Die Fanfaren zu Beginn des ersten Hauptthemas aus „Les Préludes“, die Liszt zwischen 1848 und 1854 komponierte, erklangen im Zweiten Weltkrieg als Erkennungsmelodie der Wochenschau. Mit diesem Programm folgt das Beethovenfest seiner Linie, sogenannte missbrauchte Musik nicht aus dem Festival herauszuhalten, sondern diese bewusst zu thematisieren, wie es im Beethovenfest Bonn 2008 unter dem Motto „Macht.Musik“ schwerpunktmäßig erfolgte.
„Das Konzert mit Zubin Mehta und dem Israel Philharmonic Orchestra wird ganz sicher ein eindrucksvolles sein, das lange nachwirkt. Ich bin überzeugt, dass Mehta und das Israel Philharmonic Orchestra die perfekte Symbiose sind, um dieses besondere Programm bei uns aufzuführen. Für sein musikalisches wie gesellschaftliches Engagement zeichnen wir Zubin Mehta im Rahmen des Konzertes mit dem Wilhelm-Furtwängler-Preis aus.“, begründet Ilona Schmiel, Intendantin des Beethovenfestes Bonn, die Wahl Zubin Mehtas als Wilhelm-Furtwängler-Preisträger 2011.
Der Wilhelm-Furtwängler-Preis wird seit 2008 im Rahmen des Beethovenfestes Bonn verliehen, 2008 erhielt ihn Kurt Masur für sein Lebenswerk, 2010 wurde der Dirigent Kent Nagano ausgezeichnet. Die Schirmherrschaft über den Wilhelm-Furtwängler-Preis haben erneut Fürst Alexander und Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn übernommen. Der Preis ist nicht dotiert, der Ausgezeichnete erhält eine in Bronze gegossene Büste Wilhelm Furtwänglers.
Der Dirigent Wilhelm Furtwängler gilt als einer der bedeutendsten Beethoven-Interpreten des 20. Jahrhunderts. Den nach dem großen Dirigenten benannten Preis initiierten Elisabeth Furtwängler, die Ehefrau Wilhelm Furtwänglers, und Ermano Sens-Grosholz im Andenken an Wilhelm Furtwängler. Mit dem Ehrenpreis werden herausragende Solisten, Orchester, Dirigenten und Ensembles des klassischen Musiklebens für ganz besondere Leistungen auf dem Gebiet der klassischen Musik ausgezeichnet. Erstmals erhielt 1990 Placido Domingo den Wilhelm-Furtwängler Preis. In den folgenden Jahren wurden unter anderem Agnes Baltsa, José Carreras, die Wiener Philharmoniker, James Levine, Lorin Maazel, Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin geehrt.
Für das Konzert von Zubin Mehta und dem Israel Philharmonic Orchestra beim Beethovenfest Bonn am 11. September gibt es noch wenige Restkarten, zu bestellen unter www.beethovenfest.de/festival-programm/2011/09/11/.
Das Beethovenfest Bonn 2011 findet vom 9. September bis 9. Oktober 2011 unter dem Motto „Zukunftsmusik. Beethoven, Liszt und das Neue in der Musik“ in Bonn und Umgebung statt. Im Liszt-Jahr blickt das Beethovenfest Bonn auf seine lange Tradition zurück: 1845 organisierte Franz Liszt zur Einweihung des Beethoven-Denkmals auf dem Münsterplatz anlässlich des 75. Geburtstags des Komponisten ein dreitägiges Musikfest. Das Beethovenfest Bonn 2011 stellt Liszt als Persönlichkeit, Visionär, Mäzen, Virtuosen und Komponisten vor, der Beethoven verehrte und davon ausgehend seine eigene „Zukunftsmusik“ entwickelte, die bis ins 20. Jahrhundert nachwirkte.
Das Magazin zum Beethovenfest Bonn 2011 mit dem vollständigen Programm und allen 100 Veranstaltungen des Rahmenprogrammes erscheint Ende August.
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Quelle
http://www.beethovenfest.de