Keine Sommerpause bei der Initiative Musik: In seiner siebten Förderrunde bewilligte der Aufsichtsrat der Initiative Musik gGmbH fast 325.000 Euro für 2 Infrastruktur- und 19 Künstlerprojekte. „Fast 280.000 EUR gehen davon in die Produktion, Promotion und Tourunterstützung von Einzelkünstlern und Bands. Der Bewilligunsrahmen von 10.000 bis 30.000 Euro wurde vollständig ausgenutzt“, erklärt Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik.

Nachwuchsförderung im gesamten Bundesgebiet

Das Spektrum der Projekte reichte in der siebten Förderrunde von Pop, Rock, Jazz über Dance, Elektro, House und Funk bis hin zu Rap, Hip-Hop und Punk. Eine Förderung erhalten unter anderem Künstlerprojekte in Hamburg, Karlsruhe, Berlin, München, Leipzig, Dresden und Mainz.

Luxuslärm gibt es seit fast fünf Jahren. Ihre Heimatstadt ist Iserlohn, wo sie 2006 begannen, erste eigene Stücke mit deutschen Texten zu schreiben. Ihr im Herbst 2008 veröffentlichtes Debüt „1000 km bis zum Meer“ verkaufte sich bisher fast 20.000 Mal. Luxuslärm findet man in den MySpace-Videocharts ebenso wie in den Top Ten auf Youtube. Luxuslärm: “Wir sind sehr stolz und dankbar, dass wir die Förderung der Initiative Musik erhalten! Für unser nächstes großes musikalisches Projekt, unser zweites Album, ist es toll. Vielen Dank dafür!”

CASPER lebt in Bielefeld. Als Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners wuchs er zunächst in den USA auf, kehrte aber mit 11 Jahren nach Deutschland zurück. Er wurde und machte Punk, schlief auf Bühnen. Dann kam der Rap. Die Einstellung blieb. Heute gilt CASPER als Erfinder der Sparte Emo-Rap. Einzelne Tracks von ihm sind bereits auf Samplern erschienen. Sein Video „Mittelfinger hoch“ erzielte auf Youtube in nur drei Monaten 1,3 Millionen Views. Die Initiative Musik bezuschusst Produktion sowie PR und Marketing eines Albums. Dies erscheint auf Selfmade Records, einem Label, das eigenen Angaben zufolge mit dem Ziel der Newcomerförderung gegründet wurde.

Schwefelgelb aus Essen überzeugten den Aufsichtsrat mit ihrem progressiven Mix aus New Wave, Punk und Neuer Deutscher Welle (NDW). Konzerte führten sie bereits nach Paris, London, Warschau, Wien, Amsterdam, Lissabon und Madrid und ihre erste CD fand in der Fachpresse im In- und Ausland große Anerkennung. Nun steht der Nachfolger an. „Wir stecken gerade mitten in der Arbeit zum neuen Album und sind überzeugt davon, dass es international sehr gut funktionieren wird. Wir freuen uns, dass wir durch die Unterstützung die Möglichkeit haben entsprechend auf uns aufmerksam zu machen und auch unsere Musik, Show und Grafik aufwändiger und besser gestalten können“, kommentieren Sid und Eddy von Schwefelgelb die Entscheidung.

Aber nicht nur Nordrhein-Westfalen kann sich über positive Projektbescheide freuen. Gefördert werden beispielsweise auch: die Zwillinge Jule und Anne Kuner alias Biestig aus Karlsruhe (Baden-Württemberg), Mister Sushi aus Leipzig (Sachsen) mit ihren Popsongs, Henrik Schwarz mit seiner Kombination aus House und Funk sowie Torsten Goods mit seinen Jazz-Gooves (beide aus Berlin) oder auch die Münchner KG Schlachthofbronx (Bayern) mit ihrem radikalen Mix von Einflüssen aus Ghettotek, Elektro, Funana, Dubstep, Soca oder Miamibass.

(Weitere Information zu den geförderten Künstlerprojekten finden Sie hier)

Pilotprojekte zur Spielstättenförderung und Vernetzung zwischen allen
Bundesländern im Bereich der populären Musik


Das Thema Spielstättenförderung wird konkret: „Im Nachgang zur Bundesfachkonferenz „Plan! Pop 09“ werden jetzt die ersten Pilotprojekte mit einzelnen Bundesländern gemeinsam geplant und abgesprochen“, erklärt Herbert Begri, Mitglied des Aufsichtsrates der Initiative Musik.

Sechs Bundesländer sind dazu mit der Initiative Musik mit jeweils eigenem Schwerpunkt im Gespräch: von Marketing- und Investitionsförderung über Programmauszeichnungen bis hin zu Qualifizierungsmaßnahmen für Clubbetreiber.

Thomas Baerens, Regierungsdirektor der Staatskanzlei Nordrhein-Westfahlen: "Die Spielstätten aktueller Musik sind wichtiger Bestandteil der musikalischen Infrastruktur des Landes. Es werden daher Überlegungen angestellt, die den innovativen programmatischen Ansatz vieler Orte unterstützen soll."

Ziel der Initiative Musik ist es, die Kooperation mit allen Bundesländern bis Ende 2010 auszubauen und zu stabilisieren. Katja Hermes, Projektmanagerin der Initiative Musik: „Aktuell rufen wir alle Bundesländer auf, sich mit Blick auf die Musikmesse SXSW in Texas, USA und die EXPO in Shanghai, China, aktiv an gemeinschaftlichen Projekten in 2010 zu beteiligen.“