Im Juli des vergangenen Jahres endete das Projekt "SMS - Singen macht Sinn" nach dreijähriger Laufzeit. Als ostwestfälische Antwort auf das instrumental ausgerichtete Programm "Jedem Kind sein Instrument" im Ruhrgebiet hat das von der Hochschule für Musik Detmold geleitete Projekt sowohl an Schulen als auch in der Lehrerausbildung an Universitäten und Studienseminaren bundesweit beachtete Impulse gesetzt. Experten des "Institutes für Begabungsforschung in der Musik" (IBFM) der Universität Paderborn begleiteten die Projektarbeit kontinuierlich und haben Ende Januar 2012 nun ihre Evaluationsergebnisse vorgelegt. Resultat: SMS bekam durchweg sehr gute Noten.
Nicht nur die stimmliche Kompetenz der beteiligten Schüler und Lehrer sei beträchtlich gewachsen, sondern die Auswirkungen des SMS-Unterrichts hätten sich auch in der größeren Offenheit und Bereitschaft der Schüler gezeigt, überhaupt Neues auszuprobieren. Seit dem Beginn der SMS-Aktivitäten hätten sich nicht-musikalische positive Effekte auf den Schulalltag eingestellt: Die Lehrer berichten von eine höheren Konzentrationsfähigkeit der beteiligten Schüler, von einer Steigerung des Selbstvertrauens und einer allgemeine Verbesserung des Sozialklimas in den SMS-Klassen.
Die Wissenschaftler, Stephanie Forge M. A. und Prof. Dr. Heiner Gembris (Leiter des IBFM), erhielten ihre Erkenntnisse über das Großprojekt nicht nur durch Befragungen der beteiligten Pädagogen und Schüler, sondern auch durch stichfeste akustische Messungen: Mithilfe des Erich-Thienhaus-Institutes der Hochschule für Musik Detmold, die zugleich auch die Federführung bei SMS inne hatte, konnten Veränderungen in der Intensität und dem Stimmumfang von am Projekt beteiligten Schülern gemessen werden. Ergebnis: Die SMS-Schüler hatten nach dem Ablauf des Projektes insgesamt besser ausgebildete und kräftigere Stimmen als zuvor und können heute mit ihren Fähigkeiten andere Schüler zum Mitsingen ermutigen.
Aber auch die fachfremden Lehrer und Lehramtsanwärter, die sich von den Vokalpädagogen im Rahmen von SMS freiwillig in Sachen "Basiskompetenz Stimme" coachen ließen, berichten begeistert davon, dass sie nicht nur ihr Lied- und Methodenrepertoire erweitern konnten, sondern letztlich deutlich an Selbstvertrauen hinzugewinnen konnten.
Einen positiven, wenn auch indirekten Nebeneffekt hat SMS zudem gezeitigt: Viele der beteiligten Lehrer äußerten den Wunsch, nun auch ein Begleitinstrument zu erlernen. Das Konzept ist offenbar aufgegangen: SMS hat Lust auf "mehr" gemacht.
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Quelle
http://www.hfm-detmold.de