Den Rheingau Musikpreis 2005 erhält der Schweizer Filmmusikkomponist Niki Reiser. Die durch das Rheingau Musik Festival initiierte Ehrung wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Verfügung gestellt.

In der Begründung der Jury heißt es: „Mit dieser Wahl möchte die Jury einen Künstler auszeichnen, dem es immer wieder gelingt, die besonderen dramaturgischen Aufgaben der Musik im Film genial zu erfüllen und damit jedem einzelnen Werk im schöpferischen Umgang mit den vielen Stilen der Weltmusik einen jeweils ganz eigenen Klang zu verleihen.“

Niki Reiser wurde 1958 im schweizerischen Rheinach geboren und studiert von 1980 bis 1984 an der Berkley School in Boston und anschließend in seiner Heimat Flöte, Jazz und Komposition. Entscheidende Mentoren für seinen Ausbildungs- und späteren Arbeitsschwerpunkt Filmmusik waren Jerry Goldsmith und Ennio Morricone, wichtige künstlerische Partner sind die Filmemacher Dany Levi, Caroline Link, Doris Dörrie und Tom Tykwer. Zu Reisers größten Erfolgen gehören die Filme „Jenseits der Stille“ (1996), „Nirgendwo in Afrika“ (2001) und „Alles auf Zucker!“ (2005).

Der 12. Preisträger des Rheingau Musik Preises war lange auch als praktischer Musiker aktiv. Als Jazzflötist und mit der eigenen Klezmerband „Kol Simcha“ unternahm er Tourneen durch Europa, Israel und die USA: Grundlagen für ein reiches und breites Musikverständnis weit über alle klassischen Traditionen hinaus.

Die Jury bildeten Rolf Beck (Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals), Walter Fink (Vorstandsmitglied des Rheingau Musik Festival e.V.), Dr. Leo Karl Gerhartz (Programmbereichsleiter Musik des Hessischen Rundfunks a. D.), Dr. Peter Hanser-Strecker (Vorsitzender der Geschäftsleitung Schott Musik International) und Michael Herrmann (Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Rheingau Musik Festivals).

Bisherige Preisträger des Rheingau Musikpreises sind der Komponist Volker David Kirchner (1994), der Musikwissenschaftler Alexander L. Ringer (1995), der Geiger Gidon Kremer (1996), das Ensemble Recherche (1997), der japanische Komponist Toshio Hosokawa (1998), die Bratschistin Tabea Zimmermann (1999), Helmuth Rilling und die Internationale Bachakademie Stuttgart (2000), das Artemis Quartett (2001), der Kabarettist und Schauspieler Michael Quast (2002), der Geigenbaumeister Peter Greiner (2003) und die Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (2004).

Die Preisverleihung wird im Rahmen einer Feierstunde am 16. Oktober 2005 im Filmtheater Caligari Wiesbaden vorgenommen werden.