Kulturpolitische Gesellschaft für bundesweite Initiative - Der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft Oliver Scheytt fordert zu einer bundesweiten Initiative »Schulen ans kulturelle Netz« auf.

»Nachdem wir die Schulen überall an das Internet angeschlossen haben, sollten die Verantwortlichen in den Ländern und Kommunen dafür sorgen, dass alle Schulen in Deutschland auch an das umfangreiche Netzwerk kultureller Einrichtungen und Angebote angebunden werden«, forderte Scheytt anlässlich eines Kulturpolitischen Kolloquiums der Kulturpolitischen Gesellschaft in der evangelischen Akademie Loccum, an dem Ende Februar fast 200 Experten aus der gesamten Bundesrepublik sich zur Zusammenarbeit zwischen Schule und Kultur ausgetauscht haben. Da die Ganztagsschule gerade auch nach der Pisa-Debatte in allen Ländern ausgebaut werden soll, böten sich neue Formen der Kooperation an.

In den Schulen der skandinavischen Länder gehörten musisch-kulturelle Angebote und die Zusammenarbeit mit Musikschulen, Bibliotheken, Museen und Theatern in viel größerem Umfang zum normalen schulischen Alltag.

»Es ist ein Fehler des deutschen Bildungssystems, dass wir nicht nur die verschiedenen Schultypen zu stark aufgliedern, sondern auch die kulturelle Bildung in eigenen, meist unterfinanzierten und von den Schulen getrennten Einrichtungen anbieten. In Frankreich und Großbritannien gibt es umfangreiche Programme und ausreichend Mittel seitens der Bildungsministerien für den Einsatz von Künstlern an Schulen«, so Scheytt. »Wir sollten vom europäischen Ausland lernen und gerade angesichts des überdurchschnittlichen Ausfalls von Unterricht in den Städten für das Schulwesen nutzen«. Die Länder müssen dafür die Rahmenbedingungen schaffen, denn sie sind für das Bildungsangebot der Schulen verantwortlich.

Die Kulturpolitische Gesellschaft wird sich nun für eine bundesweite Initiative »Schulen ans kulturelle Netz« einsetzen und den Dialog zwischen Bildungs-, Schul- und Kulturpolitikern verstärken.

»Wir hören so oft Sonntagsreden zur Bedeutung von Kreativität und Selbstbestimmung, trainieren diese Fähigkeiten im schulischen Alltag durch die Konzentration auf ?Wissensvermittlung? ab und schicken später Führungskräfte und Arbeitnehmer wieder in Kreativitätsseminare. Wir müssen aus dem Dauerstadium der Modellversuche und Einzelprojekte herauskommen und praktikable dauerhafte Allianzen für Kreativität zwischen Schule und Kultur stiften«, fordert Scheytt.

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