Im Landtag erstattet Kulturministerin Karin Prien heute (26. März) Bericht über die Neuauflage der Kulturhilfe SH und zu weiteren Corona-bedingten Hilfsprogrammen für Kulturschaffende in Schleswig-Holstein. Nach ihren Worten ist die Kulturszene seit einem Jahr extremen Belastungen ausgesetzt: "Die Landesregierung nimmt ihre Verantwortung wahr und schützt die kulturelle Vielfalt wo immer das möglich ist“, betonte sie. Insgesamt gut 46 Millionen Euro habe der Landtag für den Kulturbereich zur Verfügung gestellt. Etwa 13,5 Millionen Euro seien noch nicht fest verplant und stünden für weitere Hilfsprogramme zur Verfügung.

Prien erläuterte, dass mit den Förderprogrammen Kulturhilfe I und II rund 6,5 Millionen Euro die wirtschaftliche Existenz von Kultureinrichtungen gesichert worden sei, insgesamt 6 Millionen Euro würden für Künstlerinnen und Künstler bereit gestellt im Rahmen der #KulturhilfeSH, es gebe ein separates Förderprogramm für Kinos und Schausteller sowie 7,5 Millionen Euro für Digitalisierungsangebote in Kultur- und Bildungseinrichtungen. Zudem habe das Land 4,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt für das Kulturfestival Schleswig-Holstein bei dem 850 Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeiten hatten aufzutreten.

Aber auch der Bund biete diverse Hilfen. "Grundsätzlich sollen die Mittel aus den Programmen des Bundes vorrangig in Anspruch genommen werden. Die Corona-Hilfen des Landes Schleswig-Holstein schließen Lücken und ergänzen die Förderarchitektur zielgerichtet“, betonte die Ministerin. Das gelte auch für die Mitte Februar gestartete Fortsetzung der #KulturhilfeSH für Einzelkünstlerinnen und -künstler, die als Stipendium ausgezahlt werde. Kulturschaffende könnten einmalig 2.000 Euro beantragen. "Aktuell liegen 942 Anträge vor, 850 davon im Umfang von 1,7 Millionen Euro wurden bereits geprüft, bewilligt und ausgezahlt“, berichtete Prien und betonte: "Genauso wichtig ist, dass die Kultur gesehen wird. Wir planen deshalb gerade gemeinsam mit den Kommunen mehrere Pilotprojekte, um die Kultur mit entsprechender Teststrategie in ausgewählten Regionen wieder öffnen zu können. Damit wollen wir zum 19. April an den Start gehen.“ Sie lobte zugleich die neue Dialogkultur, die nicht zuletzt auch im Austausch der Kulturträger mit Politik und Verwaltung entstanden sei.

"Aus der Mitte der Gesellschaft hat die Kultur eine Welle der Solidarität erreicht“, hob die Ministerin hervor und nannte als Beispiel nicht zurückverlangte Karten, die allein für das Schleswig-Holstein Musik Festival ein Spendenaufkommen von einer Million Euro ergeben hätten. Hinzu kämen die vielen kreativen neuen Formate im Netz, dank derer die Kultur nicht nur viel Zuspruch erfahre sondern auch neues Interesse geweckt habe.