Nach vier Monaten intensiver Debatten sind am vergangenen Freitag (14. Februar) die von vier Arbeitsgruppen im Rahmen des Kulturdialogs formulierten Empfehlungen für ein Kulturkonzept für Schleswig-Holstein veröffentlicht worden. Das Papier steht ab sofort auf der Homepage des schleswig-hosteinischen Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa zum Download bereit.

Kulturministerin Anke Spoorendonk zeigte sich sehr zufrieden: „Dieses Papier stellt einen Meilenstein in der Kulturpolitik des Landes dar. Zum ersten Mal seit Jahren ist es gelungen, Grundlagen für Leitlinien der zukünftigen Kulturpolitik vorzulegen. Ich bin dankbar für das Engagement der Arbeitsgruppenmitglieder, die viel Zeit und Ideen investiert haben.“

Inhaltlich befassen sich die Empfehlungen mit drei Schwerpunkten:

• Stärkung von ästhetischer Bildung und sozialer Teilhabe an kulturellen Angeboten
In diesem Rahmen sollen die Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen und Schulen verbessert werden, das außerschulische Angebot in der ästhetischen Bildung ebenso gestärkt werden wie die Erwachsenenbildung. Außerdem wird angeregt, Maßnahmen gegen den Unterrichtsausfall in den musischen Fächern zu ergreifen.

• Flächendeckende Präsenz von Kultureinrichtungen im Land
Das Papier spricht ein klares Bekenntnis für die Stärkung der Kultur im ländlichen Raum aus. Um hier die Strukturen zu stärken, werden sogenannte kulturelle Knotenpunkte erwogen. Ihre Funktion umfasst u.a. das Marketing und die Beratung für die Kultur vor Ort. Mit dieser Aufgabe sollten bereits bestehende Einrichtungen im ganzen Land betraut werden.

• Forderung nach einer neuen Förderpraxis des Landes
Die bisherige einjährige Förderung bietet nach Ansicht der Arbeitsgruppen kaum Planungssicherheit und wenige Steuerungsmöglichkeiten bei gleichzeitig hohem bürokratischem Aufwand. Stattdessen plädiert man für eine mehrjährige Kontraktförderung, die den Zuwendungsempfängern die Planung erleichtere und dem Land die Möglichkeit gebe, klare Ziele zu setzen und zu überprüfen.

Die Empfehlungen für das Kulturkonzept sollen am 28. Februar 2014 öffentlich diskutiert werden. Hierzu lädt Kulturministerin Spoorendonk von 10.00 bis 16.00 Uhr zum Kulturplenum in das Kieler Landeshaus ein.

Nach Anschluss der Beratungen im Kulturplenum wird sich das Kabinett mit dem Kulturkonzept befassen, danach soll die Konzeption im Landtag diskutiert werden.

Die Empfehlungen für das Kulturkonzept „Kulturperspektiven Schleswig-Holstein“ können ab sofort unter www.kulturdialog.schleswig-holstein.de abgerufen werden.