Schleswig-Holsteins Kulturministerin Anke Spoorendonk hat heute (18. Dezember) in Lübeck weitere Förderungen des Landes im Bereich Kultur angekündigt. Bei einem Besuch der Lübecker Synagoge gab die Ministerin bekannt, dass das Land in 2014 eine Million Euro für dringende Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude bereitstellen wird. „Das Land ist sich seiner Verantwortung für die einzige historische Synagoge im Land bewusst und setzt deshalb ein deutliches Zeichen. Fördermittel in Höhe von einer Million Euro sind in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein zu stärken ist ein Anliegen dieser Landesregierung. Sie hat deshalb auch die Zuwendungen an die beiden jüdischen Landesverbände erstmals seit Jahren angehoben - von 420.000 auf 500.000 Euro. Damit soll vor allem die Seelsorgearbeit in den jüdischen Gemeinden ausgebaut werden“, erläuterte Spoorendonk.

Auch die Lübecker Possehl-Stiftung beteiligt sich umfangreich an den Sanierungsmaßnahmen der Synagoge. Für die Bauvoruntersuchung und die denkmalpflegerische Aufnahme der Innenräume wurden in den vergangenen Jahren bereits 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Weitere 300.000 Euro stellte die Stiftung für konkrete erste Sanierungsmaßnahmen in diesem Jahr zur Verfügung. Hinzu kamen weitere 300.000 Euro aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes 2013. Die ersten Bauarbeiten sollen Anfang 2014 beginnen.

Bei ihrem Besuch des St. Annen-Museums in Lübeck lobte Ministerin Spoorendonk das Engagement der kulturellen Einrichtungen vor Ort. „Hier wird Großartiges geleistet, Lübeck ist eine über die Landesgrenzen hinaus strahlende Kulturstadt. Das Land wird die Angebote weiterhin umfangreich fördern, etwa bei den Museen oder den Nordischen Filmtagen“, sagte Spoorendonk. Insgesamt werden im kommenden Jahr 140.000 Euro zur Unterstützung der Stiftung Lübecker Museen aus dem Kulturhaushalt des Landes fließen. Dies beinhaltet auch eine Förderung des Museums für Natur und Umwelt zur Aufarbeitung der paläontologischen Walfunde in Groß Pampau. Weiter fördert das Land neben dem Lübecker Theater Stipendien für Künstlerinnen der der GEDOK, Maßnahmen zum Erhalt wertvoller schriftlicher Dokumente in den Bibliotheken und Archiven sowie aktuelle Ausstellungen der Overbeck-Gesellschaft.

Als herausragenden Kulturträger des Landes bezeichnete die Ministerin das Schleswig-Holstein Musik Festival. Bei ihrem Treffen mit Intendant Dr. Christian Kuhnt erklärte Spoorendonk: „Die neue Leitung und Intendanz hat das volle Vertrauen der Landesregierung. Ich begrüße die behutsame Neuausrichtung des Festivals in der neuen Spielzeit - mehr Konzerte, mehr Musikfeste, mehr Bürgernähe. Christian Kuhnt übernimmt in schwieriger Zeit das Ruder. Die Landesregierung steht zu der verlässlichen Partnerschaft von Stiftung, Publikum und Wirtschaft. Diese Partnerschaft wollen wir aufrechterhalten, stärken und ausbauen. Soweit die Landesregierung bei der Akquisition von Partnern, Sponsoren und auch Spenden behilflich sein kann, will ich mich dafür verwenden“, so die Ministerin.

Spoorendonk kündigte zudem an, dass das Land den Zuschuss für das in Niendorf an der Ostsee beheimatete Festival JazzBaltica 2014 zunächst einmalig um 75.000 auf insgesamt 90.000 Euro erhöht. „Wir tun dies, um den Weg, den der künstlerische Leiter dieses Festivals, Nils Landgren, eingeschlagen hat, konstruktiv zu begleiten. Wir tun dies auch in der Erwartung, dass sich die Rahmenbedingungen insoweit verbessern, als der Versuch, neue Sponsoren und Spender zu finden, damit maßgeblich unterstützt werden kann.“