Das NDR Sinfonieorchester eröffnet an diesem Wochenende das 27. Schleswig-Holstein Musik Festival. Der berühmte Schauspieler Klaus Maria Brandauer und einige seiner Schüler erzählen bei der Festivaleröffnung in der Lübecker Musik- und Kongresshalle die Geschichte des unglückseligen Bauernsohns Peer Gynt, NDR Chor und NDR Sinfonieorchester sowie der Estonian Philharmonic Chamber Choir und u.a. die Sopranistin Christiane Karg liefern dazu unter der Leitung von Thomas Hengelbrock die Musik von Edvard Grieg.

Unter dem Motto „SHMF – Im Jahr des Drachen“ widmet sich das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) vom 7. Juli bis 25. August 2012 dem Länderschwerpunkt China. Festivalintendant Prof. Rolf Beck und sein Team präsentieren ein vielfältiges Konzertprogramm und zeigen einen repräsentativen Querschnitt durch die facettenreiche Kulturszene Chinas: Von der Sängerin Urna aus der Inneren Mongolei bis zum Laoqiang-Schattenspielensemble aus der Gebirgswelt der Provinz Shaanxi. Vom Schlagzeugvirtuosen Li Biao bis hin zur Bach-Interpretin Zhu Xiao-Mei. Von den großen Orchestern, dem Shanghai Symphony Orchestra und dem China National Centre for the Performing Arts Orchestra, bis hin zum traditionellen Shanghai Chinese Orchestra. Auch die zeitgenössische Musik Chinas wird in mehreren Projekten gewürdigt.

Es werden insgesamt 138 Konzerte, zusätzlich fünf „Musikfeste auf dem Lande“ und zwei Kindermusikfeste, in 49 Orten in Schleswig-Holstein, Hamburg sowie Teilen von Dänemark und Niedersachsen veranstaltet. Insgesamt finden in diesem Sommer an 77 Spielstätten Konzerte statt. Mit dem „Spielraum Hamburg“ präsentiert sich das SHMF in 15 Spielstätten der Hansestadt. Es stehen knapp 136.000 Eintrittskarten zur Verfügung. Der vom Stiftungsrat genehmigte Haushalt beläuft sich auf 7,78 Millionen Euro. Der Landeszuschuss beträgt in diesem Jahr 1,228 Millionen Euro. Langfristige Verträge mit den Hauptsponsoren, Konzert- und Sachsponsoren sowie Spenden und Zuschüsse sichern die Finanzierung ab. Der Länderschwerpunkt China findet im Rahmen des Chinesischen Kulturjahres 2012 in Deutschland statt und wird gefördert durch das Kulturministerium der Volksrepublik China und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland.

Der Länderschwerpunkt China wird am 14. Juli mit dem Shanghai Symphony Orchestra im Kieler Schloss (Wiederholung des Konzerts am 15.7. in Hamburg) unter der Leitung seines Chefdirigenten Yu Long eröffnet. Auf dem Programm stehen Werke des 1956 geborenen chinesischen Komponisten Guo Wenjing („Chou Kong Shan“ – Konzert für Dizi und Orchester), des Messiaen-Schülers Chen Qigang (u.a. „Er Huang“ für Klavier und Orchester) und Claude Debussys „La mer“. Als Solisten treten die bekannteste Dizi-Spielerin Chinas Tang Junqiao und der erst 17 Jahre alte Pianist Bi Cong, der bereits als nächster Lang Lang gehandelt wird, in Erscheinung.

„China exemplarisch“ – das ist der chinesische Komponist und Dirigent Tan Dun. Er verwischt spielend die Grenzen von klassischer Musik, kombiniert diese mit Multimedia-Performances und schöpft in seinen Kompositionen aus dem Reichtum an östlichen und westlichen Traditionen. So ist er beim SHMF mit seinem Filmmusikprojekt „Martial Arts Trilogy“ zu Gast, die er gemeinsam mit dem Festivalorchester einstudieren wird. Schlagzeugstar Martin Grubinger wird außerdem in Hamburg und Flensburg die Uraufführung von Tan Duns neuem Schlagzeugkonzert spielen (Auftragswerk des NDR). Im Rahmen des Hamburg-Konzerts wird Tan Dun der Bach-Preis 2011 der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen.

„China sinfonisch“ wird es bei den Konzerten der drei Orchester Shanghai Symphony Orchestra, das den Länderschwerpunkt China eröffnet, sowie dem China National Centre for the Performing Arts Orchestra und dem traditionell chinesischen Shanghai Chinese Orchestra.

„China kunstvoll“ holt die einzigartige Peking-Oper nach Norddeutschland. Von Streichinstrumenten, Lauten und Schlagwerk begleitet, vereinen sich in dieser unterhaltsamen Gattung Musik und Tanz, Gesang, Kampfkunst und Akrobatik zu einem eindrucksvollen Ganzen. Die China National Peking Opera Company untermalt die Darbietung der beiden Darsteller musikalisch, wenn sie sich auf höchstem Niveau der chinesischen Gesangs- und Improvisationskunst üben. Die Kulissen der Oper werden eigens aus China per Schiff nach Hamburg gebracht. Die Premiere im Hamburger Thalia-Theater ist gleichzeitig die Eröffnung von China Time Hamburg 2012.

„China dramatisch“ heißt es, wenn in Puccinis Oper „Turandot“ die gleichnamige Prinzessin kaltblütig alle Eheanwärter köpfen lässt, die ihre Rätsel nicht lösen können, was jedoch Voraussetzung für die Ehe mit ihr ist. Die exotische Klangfärbung, die Puccini seinem Werk gab, unterstreicht den märchenhaften Charakter der Handlung – meisterhaft interpretiert durch den Schleswig-Holstein Festival Chor und die NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Zhang Xian. Solisten sind u.a. die amerikanische Sopranistin Jennifer Wilson, eine der weltweit führenden Interpretinnen der Titelrolle, und der klangvolle Bass David Jerusalem.

„China poetisch“ ist eine musiktheatrale Reflektion über fernöstliche Weisheiten. Der Designer Peter Schmidt und der SHMF-Chefdramaturg Frank Siebert präsentieren nach „Venezia“ und „Arkadien“ in diesem Jahr ihr drittes gemeinsames Projekt „Das alte China – Hans Christian Andersens ‚Die Nachtigall‘ und die Weisheit des Ostens“. Geschickt kombinieren sie Andersens Märchen mit den Lehren des Konfuzius und mit Klaviermusik von Adams, Crumb, Bach u.a. sowie traditioneller chinesischer Musik.

„China ethnisch-bunt“ wird es bei der ungewöhnlichen, mitreißenden, exotischen, faszinierenden Show von Dadawa. In China ist die Sängerin, die mit ihrem Künstlernamen Dadawa (= Mond) ihre Liebe zu Tibet ausdrücken möchte, ein absoluter Star. Für das Projekt „Hear the world“ reiste sie ein Jahr lang durch China und die angrenzenden Länder. Sie lauschte den Liedern der Miao, einem Volk aus dem Süden Chinas. Von den Uiguren, die im Norden des Landes beheimatet sind, lernte sie, zu deren zweistündigen Muqam zu tanzen. Das legendäre Epos des König Gesar hörte sie in seiner Originalfassung im Ursprungsland Tibet. Das Ergebnis ihrer Reise ist eine Show, in der Musik, Bilder und Farben zu einem Strudel der gesamtchinesischen Geschichte verschmelzen. Das Konzert wird von der Audi AG präsentiert.

„China traditionell“ widmet sich der chinesischen Volksmusik. Die Sängerin Urna Chahar-Tugchi bringt eindrucksvoll Weite, Himmel, Freiheit und Steppe ihrer Heimat der Inneren Mongolei zum Klingen. Die fünf Musiker der Gruppe Egschiglen setzen sich als musikalische Botschafter für die Mongolei ein. Die 23 Sängerinnen und Sänger von Eastern Voices kommen aus unterschiedlichen chinesischen Regionen und verkörpern das musikalische Erbe ihrer jeweiligen Provinz nicht nur durch ihren Gesang, sondern auch durch ihre Trachten. Traditionelles Schattenspiel bringt das Laoqiang-Schattenspielensemble dem Publikum näher. Ihr Programm stellt Volkslieder und alte Gesänge aus China vor, die die Musiker mit traditionellen Instrumenten begleiten.

„China grenzüberschreitend“ präsentiert drei Ensembles, die sich zwischen Asien und Abendland bewegen, die die Grenzen zwischen Tradition und Moderne, zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufheben. Das Duo Seidenstraße hat sich mit der uralten chinesischen Musiktradition auseinandergesetzt und seinen ganz eigenen Weg gefunden, diese mit westlicher Musikkultur zu verknüpfen. Michala Petri und Lars Hannibal treten in diesem Jahr gemeinsam mit den beiden chinesischen Musikern Yan Jiang und Chen Yue auf und gestalten unter dem Titel „Dialogue – East meets West“ ein Klangpanorama der ganz besonderen Art. Zwischen Tradition und Moderne kann man die Musik des Chinese Times Ensemble verorten, deren Musiker sich auf traditionellen chinesischen Instrumenten meisterhaft zwischen den Zeiten bewegen.

„China ausgezeichnet“ ist ein Novum in der Geschichte des SHMF. Denn ein besonderes künstlerisches Ereignis wird die diesjährige Verleihung des Paul Hindemith-Preises sein. Der Preis wird alljährlich an herausragende junge Komponisten vergeben und erinnert so auch an das bedeutende pädagogische Wirken Hindemiths. In diesem Jahr ist die Ehrung mit einem doppelten Preis verbunden: Gemeinsam mit dem Central Conservatory of Music Beijing hat das Schleswig-Holstein Musik Festival im Jahr 2012 erstmals den „ConTempo“-Kompositionswettbewerb ausgeschrieben. Die Fachjury entschied sich einstimmig für Li Bo als 1. Preisträger des „ConTempo“-Kompositionswettbewerbs und kürte damit gleichzeitig den Preisträger des Paul Hindemith-Preises 2012. Seine Komposition wird im Rahmen der Verleihung des Paul Hindemith-Preises 2012 in Hamburg präsentiert. Die zweit- und drittplatzierten Werke von Wang Ruiqi und Rao Pengcheng werden in einem weiteren Konzert in Lübeck uraufgeführt. Gespielt werden die Werke von dem neu gegründeten Ensemble ConTempo Beijing, das sich im Rahmen eines chinesischen Ausbildungsprogramms für zeitgenössisches Ensemblespiel in den Jahren 2010 und 2011 formiert hat. Das Programm wurde vom Central Conservatory of Music Beijing und der Siemens Stiftung ins Leben gerufen. Bereits das Gründungskonzert des Ensemble ConTempo im Mai 2011 in Beijing zog internationale Aufmerksamkeit auf sich. Mit einer weiteren Arbeitsphase gemeinsam mit dem renommierten Ensemble Modern und dem Dirigenten Kasper de Roo sowie dem ersten internationalen Auftritt des Ensemble ConTempo Beijing im Rahmen des SHMF wird den spannenden Entwicklungen in der zeitgenössischen chinesischen Musik erneut eine weithin sichtbare Plattform gegeben. Das Projekt wird unterstützt von: Siemens Stiftung, NDR das neue werk, Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz), Rudolf und Erika Koch-Stiftung, Walther und Käthe Busche-Stiftung, Gerhard Trede-Stiftung, Kulturministerium der Volksrepublik China, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Hamburg.

„China experimentell“ gewährt im Rahmen der SHMF-Reihe „anbruch“ Einblicke in die facettenreiche Welt der aktuellen chinesischen Musik. Eine musiktheatrale Synthese aus Alt und Neu streben die Mitglieder der National Academy of Chinese Theatre Arts an, wenn sie eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem chinesischen Singspiel präsentieren. Das Amaryllis Quartett bringt zwei Streichquartette aus der Feder zeitgenössischer chinesischer Komponisten zu Gehör. Der Komponist und Wahlhamburger Chen Xiaoyong verbindet in seinen Werken europäische und chinesische Musiktradition, die das Ensemble Obligat Hamburg interpretiert.

„China literarisch“ nimmt das Publikum mit auf eine literarisch-musikalische Reise in das diesjährige Gastland. Die Reihe „Text und Musik“ gibt Einblick in eine fremdartige Welt, so wird u.a. der preisgekrönte Guqin-Solist Cai Jiyue, die Schauspielerin Nina Hoger und die renommierte Teemeisterin Bao Lili im Chinesischen Teehaus in Hamburg Musik, Dichtung und Teegenuss kombinieren. Der Schauspieler Ulrich Noethen und die Pianistin Hideyo Harada beschäftigen sich anhand von Briefen und Texten Hermann Hesses mit dessen inniger Beziehung zu China. Unter dem Titel „Hinter dem seidenen Vorhang“ zeichnet die Schauspielerin Maren Eggert zusammen mit der Sopranistin Fan LinLin ein faszinierendes Bild der europäischen China-Begeisterung.

„China schwarz-weiß“ richtet das Scheinwerferlicht auf Lang Lang und seine nicht weniger begnadeten pianistischen Kollegen: die beiden Nachwuchsstars Chinas Wang Yuja und Bi Cong, die Bach-Expertin Zhu Xiao-Mei und die taiwanesische Pianistin Jenny Lin. Mal sanft poetisch, mal aufbrausend temperamentvoll – das Publikum darf gespannt sein auf die Tastenwunder aus Asien.

„China märchenhaft“ hält ein ganz besonderes Projekt für die jüngsten Konzertbesucher bereit: Die beiden Musiker des Duo Seidenstraße – die Chinesin Zhao Chanyuan und der Deutsche Benjamin Leuschner – laden zu einer Reise ein, auf der sie mit Kindern ab fünf Jahren exotische Klänge entdecken wollen.

Gastspiele internationaler Stars und Ensembles – u. a. von Leif Ove Andsnes, Tzimon Barto, Gautier Capuçon, Sharon Kam, Katia und Marielle Labéque, Radu Lupu, Bejun Mehta, Viktoria Mullova, Marie Luise Neunecker, Murray Perahia, Arcadi Volodos sowie dem Hagen Quartett, The English Concert und Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta – runden den Länderschwerpunkt China ab.

Durch besondere Auszeichnungen gefördert werden die chinesischen Komponisten Li Bo, Wang Ruiqi und Rao Pengcheng, die sich im Rahmen des gemeinsam vom SHMF und dem Central Conservatory of Music Beijing ausgeschriebenen deutsch-chinesischen Kompositionswettbewerbs „ConTempo“ profiliert haben. Der 1. Preisträger Li Bo bekommt den renommierten Paul Hindemith-Preis des SHMF. Der atemberaubende Organist Cameron Carpenter wird mit dem mit 10.000 Euro dotierten Leonard Bernstein Award, gestiftet von der Sparkassen-Finanzgruppe ausgezeichnet. Die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende erhält den Förderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung (Preisgeld: 10.000 Euro). Die Oscar und Vera Ritter-Stiftung vergibt zum ersten Mal einen Förderpreis in Höhe von 5000 Euro an einen besonders herausragenden Musiker der Orchesterakademie.

Die Orchesterakademie 2012 findet vom 2. Juli bis zum 27. August zum zweiten Mal in ihrer neuen Heimat Rendsburg statt. Die rund 130 jungen Musikertalente werden mit Christoph Eschenbach, Principal Conductor der Orchesterakademie, u.a. Strauss‘ „Till Eulenspiegels lustige Streiche” einstudieren. Ganz im Zeichen des Länderschwerpunktes steht die Probenphase unter Leitung von Tan Dun. Der chinesische Komponist und Dirigent erarbeitet mit den Nachwuchsmusikern sein Multimediaprojekt „Martial Arts Trilogy“. Festivalchor und -orchester werden auch in diesem Jahr wieder zusammenarbeiten: Der Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada wird mit den jungen Teilnehmern beider Akademien u.a. Mendelssohns „Die erste Walpurgisnacht“ erarbeiten. Matthias Pintscher wird in diesem Sommer als dirigierender Komponist mit den jungen Musikern arbeiten. Auf dem Programm steht neben seinem neuen Werk (mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung) Ravels „Rapsodie espagnole“ und Strawinskys „Der Feuervogel“. Manfred Honeck wird sich mit den jungen Musikerinnen und Musikern Mozart und Bruckner widmen, bevor Paul Meyer mit dem Schleswig-Holstein Festival Kammerorchester den Probensommer mit Werken von Mozart, Haydn und Schubert beschließt. Nach dem Debüterfolg des Orchesters im vergangenen Sommer bei den Salzburger Festspielen erfolgte prompt eine Wiedereinladung: Am 6. August 2012 wird Principal Conductor Christoph Eschenbach sein Orchester gemeinsam mit dem Pianisten Radu Lupu präsentieren. Seinen 30. Geburtstag feiert der chinesische Pianist Lang Lang, der 2002 den ersten Leonard Bernstein Award des SHMF bekam, gemeinsam mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester am 15. Juni in der o2 World Berlin. Eine Reihe von internationalen Gastsolisten werden Lang Lang zu seinem Ehrentag gratulieren.

Die Chorakademie Lübeck des Schleswig-Holstein Musik Festivals, für die sich mehr als 500 Sängerinnen und Sänger beworben haben, findet vom 6. Juli bis zum 8. August statt. Die erste Probenphase leitet der Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada. Mit den jungen Teilnehmern wird er Mendelssohns „Die erste Walpurgisnacht“ op. 60 einstudieren. Die aus China stammende Dirigentin Zhang Xian wird mit den Nachwuchstalenten Puccinis Oper „Turandot“ erarbeiten. Die dritte Probenphase leitet Chorakademiegründer Rolf Beck, der den Nachwuchssängern „Ein deutsches Requiem“ op. 45 von Brahms näherbringt. Das Ergebnis präsentieren sie gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel und einer exquisiten Solistenriege: der Sopranistin Christiane Karg und dem Bariton Thomas E. Bauer. Ebenfalls unter der Leitung von Rolf Beck wird mit ehemaligen Teilnehmern vorangegangener Chorakademien Händels „Solomon“ in Rendsburg aufgeführt. Mit dem Elbipolis Barockorchester und der bekannten Sopranistin Nuria Rial sind zwei junge Sopranistinnen der Chorakademie als Solistinnen zu erleben. Die aus Warschau stammende Agnieszka Franków-Zelazny studiert für die traditionsreiche Chornacht im Lübecker Dom ein A-cappella-Programm ein. Der Schleswig-Holstein Festival Chor wird im Herbst 2012 auf Reisen gehen. Die jungen Gesangstalente geben Gastspiele unter anderem in Paris und Peking.

Vom 15. Juli bis 10. August kommen junge Musiker aus aller Welt in die Lübecker Musikhochschule, um in acht Meisterkursen von den Großen ihres Fachs zu lernen. Der aus Shanghai stammende und in London lebende Pianist Fou Ts’ong unterrichtet zum ersten Mal in Lübeck, ebenso wie der amerikanische Pianist Jerome Rose. Dem Sängernachwuchs nehmen sich Gerd Uecker, Margreet Honig und die legendäre Sopranistin Grace Bumbry an. Junge Cellisten bekommen von dem Ungarn Miklós Perényi und dem aus Texas stammenden Ralph Kirshbaum Spieltipps aus erster Hand. Abgerundet wird das Programm durch den Trompeter Reinhold Friedrich.

Die „Musikfeste auf dem Lande“ bieten die Gelegenheit, klassische Musik in ungezwungener Atmosphäre zu genießen. Die schönsten Güter Schleswig-Holsteins – in diesem Jahr Emkendorf, Wotersen, Stocksee, Pronstorf, die Baumschule Lorenz von Ehren in Hamburg-Marmstorf – öffnen wieder ihre Tore. Auf Gut Stocksee ist das Musikfest dem diesjährigen Länderschwerpunkt China gewidmet. Bei zwei Kindermusikfesten werden die Kleinsten Klassikfans zum Mitmachen aufgefordert.

Auch im „Jahr des Drachen“ zeigt sich das Engagement der Wirtschaft weitgehend stabil. Das SHMF dankt insbesondere den Hauptsponsoren für die weit reichende Unterstützung und die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Als Hauptsponsoren leisten die Sparkassen-Finanzgruppe (Sparkassen in Schleswig-Holstein, HSH Nordbank AG, LBS Bausparkasse und Provinzial Versicherungen), die AUDI AG, NordwestLotto Schleswig-Holstein, die E.ON Hanse AG sowie der Medienpartner NDR auch 2012 den finanziell bedeutendsten Beitrag. Besonders erfreulich ist, dass sich in diesem Jahr das erste Engagement der AUDI AG beim SHMF zum 25. Mal jährt.

Den fast 70 Konzertsponsoren und den knapp 50 Mitgliedern der Unternehmerinitiative Wirtschaft und Musik dankt das SHMF für ihre erheblichen finanziellen Beiträge. Das Engagement der Sponsoren ermöglicht erneut außergewöhnliche Vorhaben. Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt weiterhin vorbildlich den musikalischen Nachwuchs, u. a. durch ihren Beitrag zur Reihe „Meisterschüler – Meister“. Die Bahlsen GmbH & Co. KG trägt ihren Anteil zum ersten regulären Konzert seit 1999 in der Lorenz von Ehren Halle in Hamburg-Marmstorf bei. Erneut kann der attraktive Lehmannkai als Spielstätte des SHMF angeboten werden, da sich mit der Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft, HANS LEHMANN KG Reederei und Hafenbetrieb Lübeck und Richter Baustoffe GmbH & Co. KGaA drei Lübecker Unternehmen für das Konzert „Mullovas andere Saiten“ engagieren.

Die unverzichtbaren musikpädagogischen Aktivitäten des SHMF werden von der Possehl-Stiftung (Meisterkurse, Chorakademie), der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (Meisterkurse), der Oscar und Vera Ritter-Stiftung (Orchesterakademie) sowie von der Familie Prof. Dr. Klaus und Dr. Hannelore Murmann (Orchester-/Chorakademie) mit großzügigen Zuwendungen bedacht. Sein mäzenatisches Engagement für das SHMF führt auch der Unternehmer Prof. Dr. Günther Fielmann fort.

Das NDR Fernsehen präsentiert im „Schleswig-Holstein Magazin“ während der sieben Festivalwochen täglich einen Festival-Tipp. Zusätzlich wird drei Mal pro Woche über die Highlights und zentralen Ereignisse des Musiksommers berichtet. Einmal wöchentlich widmet sich die Sendung „Schleswig-Holstein 18:00“ ausschließlich dem SHMF. Zudem gibt es regelmäßige Berichterstattung zum SHMF in den Radioprogrammen NDR Kultur (auch Live-Übertragungen und Aufzeichnungen von Konzerten) und NDR Info sowie auf NDR 1 Welle Nord, hier auch montags bis freitags mit den Festival-Notizen zwischen 20 und 22 Uhr. In diesem Jahr werden sieben Konzertprojekte durch die NDR-Klangkörper verwirklicht, sie dokumentieren die enge Zusammenarbeit zwischen dem SHMF und seinem Medienpartner NDR.

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