Viele Musikschulen setzen sich für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Sie planen beispielsweise Mitmachaktionen in russischer oder ukrainischer Sprache, bieten Probenräume an und sind erste Ansprechpartner für geflüchtete Musikerinnen und Musiker sowie Musikpädagoginnen und Musikpädagogen. Das Kulturministerium unterstützt dies jetzt mit dem Programm „Ukraine-Hilfen für Projekte mit Geflüchteten an Musikschulen“.
„Wir möchten angehenden Musikerinnen und Musiker wieder eine Perspektive geben und helfen mit Unterricht, Instrumentenverleih oder einer Beschäftigung als Lehrkraft“
„Der Krieg hat die Kinder und die jungen Erwachsenen aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Was bisher möglich war, scheint jetzt unerreichbar. Wir möchten angehenden Musikerinnen und Musiker wieder eine Perspektive geben und helfen mit Unterricht, Instrumentenverleih oder einer Beschäftigung als Lehrkraft“, sagte Kulturministerin Karin Prien heute (17. Juni) in Kiel. Das Land stelle insgesamt 38.000 Euro für unterschiedliche Projekte zur Verfügung.
Das Förderprogramm richtet sich an Musikschulen im Landesverband, die musikalische Bildungsangebote für diese Zielgruppe einrichten möchten. Außerdem wird der Landesverband eine Begleitstudie zu Best Practice Beispielen für die musikalische Bildung Geflüchteter durchführen.
Die Projekte sollten die folgenden Ziele haben:
- Musikschuleinzelunterricht für Geflüchtete aus der Ukraine,
- Instrumentenleihe für Geflüchtete aus der Ukraine,
- Sonstige Maßnahmen (etwa Beschäftigung ukrainischer Lehrkräfte, Gruppenunterricht ggf. Raummiete).
Anträge können jederzeit im Laufe des Jahres 2022 beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein gestellt werden. Ansprechpartner ist Birgitt Lorenzen, erreichbar über die Mail-Adresse birgitt.lorenzen@bimi.landsh.de
Musikschulen in Schleswig-Holstein
Das Kulturministerium fördert den Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein e.V. institutionell mit derzeit 340. 000 Euro im Jahr. Der Verband vertritt 22 öffentliche Musikschulen im Land, ermittelt Synergieeffekte in der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Einrichtungen im Land und fördert den musikalischen Spitzennachwuchs bis zur Hochschulzulassung. Die öffentlichen Musikschulen mit mehr als 30.000 Schülerinnen und Schülern sowie 1.100 Lehrkräften werden zusätzlich mit einem jährlichen Landeszuschuss von rund 1,1 Millionen Euro unterstützt.