Der 37-jährige Saxophonist Hayden Chisholm erhält den SWR-Jazzpreis 2013. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird je zur Hälfte vom Land Rheinland-Pfalz und vom Südwestrundfunk gestiftet. Er wird im Oktober beim Internationalen Festival Enjoy Jazz in Ludwigshafen überreicht. Im Preisträgerkonzert wird sich der in Neuseeland geborene Chisholm mit zwei Trio-Formationen vorstellen: zum einen mit dem Pianisten Philip Zoubek und dem Elektroniker Marcus Schmickler, zum anderen mit dem Pianisten Simon Nabatov und dem Schlagzeuger Jochen Rückert. Ebenfalls nominiert waren das „Pablo Held Trio“ und der Schlagzeuger Christian Lillinger.

Ausschlaggebend für die Wahl Hayden Chisholms war seine einzigartige Klangästhetik. Die Jury: „Mit mikrotonaler Dichte und dezenter Expressivität hat der gebürtige Neuseeländer vor allem auf dem Altsaxophon zu einer unverwechselbaren und höchst originellen Ausdrucksweise gefunden. Der in Köln und Berlin lebende Musiker überzeugt gleichermaßen durch seine visionäre künstlerische Haltung, die in einem umfassenden konzeptionellen Denken zum Ausdruck kommt. Chisholm ist nicht nur Partner des Posaunisten Nils Wogram oder des Pianisten Simon Nabatov, sondern ein wahrhafter Kosmopolit, der sich mit internationalen Musikern ebenso versteht wie mit Elektronikern, der sogar jüngst die Deutschen in einem Film unverkrampft auf ihre Volksmusik-Traditionen hat blicken lassen („Sound of Heimat“).“ Als eindrucksvolles Beispiel für seine stilistische Vielseitigkeit hob die Jury besonders Chisholms jüngste Veröffentlichung, die 13 CDs umfassende Box „13 View’s of the Heart’s Cargo“, hervor. Das Musikmagazin „SWR2 Cluster“ sendet am Freitag, 1. März 2013, zwischen 15.05 und 16 Uhr ein O-Ton-Porträt des Preisträgers.

Der SWR-Jazzpreis ist der älteste Jazzpreis Deutschlands und wird 2013 zum 33. Mal vom Land Rheinland-Pfalz und vom Südwestrundfunk vergeben. Die Jury besteht aus je zwei Vertretern des SWR (Julia Neupert, Günther Huesmann) und des Landes Rheinland-Pfalz (Georg-Rudolf May, Konrad Georgi), einem Mitglied einer Jazzorganisation (Bert Noglik, Jazzfest Berlin) und zwei unabhängigen Musikkritikern (Harry Lachner, Michael Rüsenberg). Der Termin für Preisverleihung und Preisträgerkonzert beim Enjoy Jazz Festival wird noch bekannt gegeben.

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