Wer August sagt, muss auch young.euro.classic sagen. Zum fünften Mal findet in diesem Jahr der Europäische Musik Sommer Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt, erweitert durch ein spannendes Experiment: Erstmals werden zwei Jugendorchester aus Lettland und Spanien in einem Campus-Projekt eine Woche lang gemeinsam in Berlin proben; die Ergebnisse sind am 14. und 15. August nachzuprüfen. Insgesamt 17 Konzerte mit 1500 Musikern füllen die Zeit vom 6. bis zum 22. August; ihre besonderen Markenzeichen sind außergewöhnliche Programme, hervorragende Qualität, ansteckende Begeisterung. Aus allen Teilen Europas kommen die nationalen Jugendorchester; sie wetteifern mit den besten international zusammengesetzten Ensembles. Prominente Paten wie Sabine Christiansen, Daniela Ziegler, Wolfgang Clement, Rezzo Schlauch und Boris Aljinovic heißen die jungen Musikerinnen und Musiker willkommen. Konkurrenzlos günstig bleibt der Eintrittspreis: Alle Karten kosten einheitlich 9 Euro. Finanziert wird young.euro.classic zu großen Teilen von Sponsoren sowie erstmals mit großzügiger Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes.

Was im Jahr 2000 als einmaliger Versuch begann, ist längst zu einer ständigen Bereicherung des Berliner Sommers geworden. Und auch in diesem Jahr lockt young.euro.classic erneut die Besucher ins Konzerthaus am Gendarmenmarkt mit den besten Jugendorchestern aus ganz Europa. Erstmals stellen sich die beiden neuen EU-Mitgliedsstaaten Slowenien und die Slowakei sowie das Jugendorchester von Wales vor – mit Kompositionen ihrer Heimatländer im Gepäck. Aus dem Norden kommt das finnische Sinfoniaorkesteri Vivo, aus dem Westen das National Youth Orchestra of Ireland, Deutschland wird durch das neu formierte Bundesjugendorchester vertreten. Im Auftrag des Festivals komponierte der Litauer Anatolijus Senderovas die neue young.euro.classic-Hymne, die jedes Konzert eröffnet.

Ein Experiment mit besonderem europäischen Akzent bietet das Campus-Projekt. In diesem Jahr, in dem die „Idee Europa“ mit dem Beitritt von zehn Staaten einen gewaltigen Schritt nach vorn getan hat, wird young.euro.classic zur geistig-musikalischen Baustelle. Zwei Jugendorchester aus Lettland und Spanien werden – zusätzlich zu ihren eigenen Konzerten – eine Woche lang in gemischter Besetzung proben; die Konzerte der beiden Campus-Orchester mit Werken von Beethoven, Janis Ivanovs, Arvo Pärt und Gustav Mahler bilden den Höhepunkt des zweiten Festival-Wochenendes. Darüber hinaus finden sich einzelne Orchestermitglieder zu einer kammermusikalischen special-night zusammen.

Den dritten Schwerpunkt bilden die internationalen Jugendorchester, bei denen sich neue und wohlbekannte Namen mischen. Erstmals in Berlin zu erleben sind die NJO Summer Academy unter Thomas Adès und die Junge Münchner Philharmonie unter Mark Mast. Das Schleswig-Holstein Musik Festival Orchester kommt mit dem Dirigenten Lothar Zagrosek; das European Union Youth Orchestra unter Yan Pascal Tortelier bildet den krönenden Schlusspunkt am 22. August, an dem in diesem Jahr auch der mit 5.000 Euro dotierte Europäische Komponistenpreis für die beste Uraufführung bzw. Deutsche Erstaufführung verliehen wird. Parallel zum Festival führt das Kurt-Singer-Institut unter Prof. Helmut Möller die weltweit bisher größte empirische Untersuchung zur Gesundheit junger Musiker durch.

Prominente Paten aus Politik und Wirtschaft, Film und Fernsehen bilden auch 2004 eine besondere Attraktion bei young.euro.classic. Angeführt von Sabine Christiansen, begrüßen die Schauspieler Daniela Ziegler und Dietrich Mattausch, die Intendanten Dagmar Reim und Ernst Elitz, die Politiker Kerstin Müller, Elmar Brok, Wolfgang Clement und Rezzo Schlauch die Orchester. Die Liste wird vervollständigt durch BDI-Präsident Michael Rogowski, den Kabarettisten Thomas Hermanns und weitere wohl klingende Namen.

Die Programme der jungen Orchester brauchen keinerlei Vergleiche mit Profi-Ensembles zu scheuen. Sinfonische Meisterwerke von Tschaikowsky über Bartók und Strawinsky, Schostakowitsch und Prokofjew bis zu Poulenc, Henze und Bernstein mischen sich mit repräsentativen, aber hierzulande nahezu unbekannten Werken lettischer, irischer oder slowenischer Komponisten, die durch die Verwurzelung der nationalen Orchester ihre ganz besondere Authentizität erhalten. Einen breiten Raum nehmen die fünf Deutschen Erstaufführungen und neun Uraufführungen ein. Dank der Medienpartnerschaft mit DeutschlandRadio und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) werden insgesamt zehn Konzerte mitgeschnitten und live bzw. zeitversetzt ausgestrahlt.

Nach wie vor ist young.euro.classic ein gelungenes Beispiel von public private partnership. Großzügige Unterstützung erhält der Europäische Musik Sommer Berlin erstmalig in diesem Jahr durch die Kulturstiftung des Bundes. Sie wird ergänzt durch das private Engagement: Als Erster Partner von young.euro.classic hat die BMW Group aus München ihr Engagement in diesem Jahr noch erhöht; als Hauptpartner ist das baden-württembergische Unternehmen Würth wieder dabei. Abgerundet wird die private Unterstützung durch namhafte Förderer wie Air Berlin, AWD, den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Deloitte, kfw Bankengruppe, (pro)curatio und Vodafone.