Der Präsident des Sächsischen Musikrates Prof. Dr. Christoph Krummacher hat sich am 21. März mit einem Schreiben an Staatsminister Christian Piwarz gewandt.
Die mit dem Handlungsprogramm "Nachhaltige Sicherung der Bildungsqualität in Sachsen“ in Aussicht gestellten Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Schulbildung in Sachsen werden darin grundsätzlich begrüßt. Der Sächsische Musikrat verweist in dem Scheiben auch auf Meldungen, nach denen im Fach Musik Reduktionen geplant sind. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen aus den letzten Jahrzehnten belegen eindeutig die hohe Bedeutung der musisch-ästhetischen Schulfächer und insbesondere des Musikunterrichtes für die soziale Bildung und den Zusammenhalt von Kindern und Jugendlichen – im Klassenverbund und lebenslang. "Der Stellenwert der entsprechenden Bildungsinhalte ist in besonderer Weise hinsichtlich sozial schwächerer Milieus und deren Integration und Teilhabe wichtig“, so Krummacher. Insofern sieht der Musikrat die Stärkung der politischen und sozialen Bildung im unmittelbaren Zusammenhang mit der musisch-ästhetische Bildung. "Kulturelle Bildung ist kein Abstraktum, sondern bedarf der eigenen elementaren Betätigung und Erfahrung, wie sie nur im obligatorischen Fachunterricht vermittelbar sind“, heißt es im Schreiben. Die weitere Stärkung der Ganztagsangebote wird dies nicht leisten können, jedenfalls nicht in der bisher gegebenen Qualität und Verbindlichkeit.
Der Sächsische Musikrat hofft auf eine breite Bildungsdiskussion in Sachsen, die für Deutschland vorbildhaft sein könnte. Die Expertise des Musikrates und seiner Mitglieder, u.a. der beiden Musikhochschulen in Sachsen, des Bundesverbandes Musikuntericht und außerschulisch agierender Akteure wie den Musikschulen und Chorverbänden sollten dabei hilfreich sein.