Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) begrüßt die Ankündigung des Präsidenten des Sächsischen Landtages, Matthias Rößler, die geplante Fusion der Orchester von Radebeul und Riesa entgegen der bisherigen Pläne nun doch ohne Stellenstreichungen durchzuführen. Die für Freitag anberaumte nächste Verhandlungsrunde zur Orchesterfusion steht damit unter komplett veränderten Vorzeichen.

Im Interview mit der Sächsischen Zeitung sagte der Landtagspräsident, der zugleich Vorsitzender des an der vorgesehenen Fusion beteiligten CDU-Kreisverbandes Meißen und direkter Abgeordneter des auch Radebeul einschließenden Wahlkreises Meißen ist, wörtlich: „Niemand verliert seinen Arbeitsplatz“. Bislang war von Seiten der Sächsischen Landesregierung eine Reduzierung des fusionierten Klangkörpers auf 72 Stellen angestrebt worden. Hiergegen haben nicht nur die DOV, sondern auch der Sächsische Kultursenat sowie weitere Fachleute immer ein Orchester von mindestens 86 Musikerstellen propagiert.

„Wir hoffen, dass nach der Ankündigung des Sächsischen Landtagspräsidenten Matthias Rößler nun auch wirklich Taten folgen und die Modalitäten der Orchesterzusammenlegung neu überdacht werden“, sagt Andreas Masopust, Stellvertretender Geschäftsführer der DOV. „Sollten die Äußerungen des Landtagspräsidenten dagegen politisch nicht abgesichert gewesen sein, muss davon ausgegangen werden, dass Matthias Rößler im Interview mit der Sächsischen Zeitung bewusst eine Fehlinformationspolitik betrieben hat, um die wahren Pläne, nämlich einen massiven Orchesterstellenabbau, in der Öffentlichkeit zu verschleiern. Das allerdings wäre ein Skandal“, so Masopust abschließend.

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