Erklärung der Sächsischen Orchester Konferenz vom 22. September 2010

"Angesichts der geplanten Absenkung der Zuwendungen aus dem Kulturraumgesetz warnt die Sächsische Orchester Konferenz, als Zusammenschluss der im Freistaat ansässigen Kulturorchester, vor einer Entsolidarisierung aller Kulturschaffenden im Land. Die Konferenz befürchtet, dass schon bald das unschöne Wort vom „Kulturkannibalismus“ im Land die Runde macht.

Es ist nicht hinnehmbar, dass sich der Freistaat Sachsen aus der Finanzierung einer Landeseinrichtung, den Landesbühnen Sachsen, zurückzieht und die so entstehenden Kosten allen Kulturräumen aufbürdet. Mit der im Doppelhaushalt 2011/2012 geplanten Finanzierungsstruktur der Kulturräume und einer faktischen Absenkung der Mittel um ca. 7 Millionen Euro entsteht eine Situation, die für manche Institution, Theatersparte oder zahlreiche Projekte in den einzelnen Kulturräumen das Aus bedeuten kann.

Die Sächsische Orchester Konferenz spricht sich gegen die aktuellen Pläne der Landesregierung aus. Die Kultur in Sachsen darf nicht, obgleich in der Landesverfassung verankert, als sogenannte „freiwillige Leistung“ zum Spielball der Sparkommissare werden. Die Landesregierung setzt ihren und den Ruf des Kulturlandes Sachsen mit den geplanten Änderungen am bisher in der Bundesrepublik einzigartigen Kulturraumgesetz aufs Spiel.

Die Landesregierung und die Verantwortlichen in den Kulturräumen und Kommunen werden aufgefordert, den kulturellen Bestand im Freistaat Sachsen zu erhalten.
Wir rufen alle Kulturschaffenden, seien es Vertreter der Soziokultur, der Museen, der Bibliotheken oder der Musikschulen, wie auch kulturinteressierte Bürger des Freistaats auf, sich gegen die geplanten Kürzungen der Staatsregierung zu verbünden!"

Heiner Stolle
Sprecher der SOK und
Mitglied des Gewandhausorchesters Leipzig

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