Das Kabinett hat heute (5. April 2022) einem 30-Millionen-Euro-Anschubprogramm für die sächsische Kultur zugestimmt. Es soll die kulturelle Infrastruktur sichern und möglichst viele Kultureinrichtungen nach monatelangen Zwangspausen beim Neubeginn helfen.
Kulturministerin Barbara Klepsch: »Wir sehen heute, gerade heute, nach einer kräftezehrenden Pandemie und mitten in einer schweren Krise, wie ungemein wichtig die verbindende Kraft der Kultur ist – auch und gerade über Ländergrenzen hinweg. Ich freue mich deshalb, dass wir auch über Parteigrenzen hinweg dieses Anschub-Programm für die Kultur auf den Weg bringen können.«
Allein 16,7 Millionen Euro fließen in die neue Förderrichtlinie »Kulturerhalt«. Diese Förderrichtlinie soll direkt die Folgen der Pandemie lindern. Damit erhalten die Einrichtungen die Möglichkeit, in neue Veranstaltungsformate zu investieren, die Digitalisierung voranzutreiben, ihre Angebote zu internationalisieren, Kampagnen zur Publikumsrückgewinnung zu starten und sich um Fachkräfte zu kümmern.
Weitere 4,7 Millionen Euro fließen in die Förderrichtlinie »Corona-Härtefälle Kultur«, die bereits 2020 aufgelegt wurde und die sich vor allem an die als gemeinnützig anerkannten freien Träger richtet. »Wie notwendig das ist, zeigen die 782 Anträge, die wir bis Ende März 2022 bereits erhalten haben. Wir stocken diese Härtefallrichtlinie also auf, um den betroffenen und förderfähigen Einrichtungen zumindest teilweise die Mindereinnahmen auszugleichen und über Liquiditätslücken hinweg zu helfen«, so Klepsch. Die mögliche Antragssumme wird von 50.000 Euro auf 100.000 Euro erhöht.
Zudem wurde eine Aufstockung von 1,5 Millionen Euro für die Projektförderung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen beschlossen. Eine ähnliche Zielstellung verfolgt die Kleinprojekteförderung, wobei hier das Hauptaugenmerk auf die Förderung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum liegt. Dafür stellt der Freistaat zusätzlich 500.000 Euro bereit.
Ein weiterer Baustein ist das neue Programm »Kulturland 2022. Sachsen als Bühne.« Es soll sächsische Kommunen dabei unterstützen, Kunst- und Kulturprojekte zu starten und neue Veranstaltungen ins Leben zu rufen. Dafür stehen 5,7 Millionen Euro bereit. Die Mittel werden über die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen ausgereicht.
Das gesamte Förderpaket bedarf noch der Zustimmung des Haushalts- und Finanzausschusses des Sächsischen Landtages, der sich in der kommenden Woche damit befassen wird.