Anlässlich des dritten Deutschen Musikschultages am 18. Juni 2005 empfingen Kultusminister Jürgen Schreier und der Vorsitzende des Landesverbandes Saar, Dieter Boden, am Mittwoch (15.6.05) Persönlichkeiten, die sich um die Musik und insbesondere um die saarländischen Musikschulen verdient machen, im Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft.

Das musikalische Rahmenprogramm der Veranstaltung wurde von Musikschulpreisträgern des Wettbewerbs "Jugend musiziert" und einer Jazzcambo gestaltet.

In seiner Ansprache unterstrich Kultusminister Jürgen Schreier die Bedeutung der Musik und der musisch-kulturellen Bildung für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Jürgen Schreier: "Die musische Erziehung schafft erst die Voraussetzungen für konzentriertes Lernen und für die Entwicklung der Persönlichkeit. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Musizieren zu mehr Leistung in Schule und Beruf führen kann und dass die Vermittlung von Wissen schneller und besser gelingt, wenn Gefühl und Geist durch musische Betätigung intensiv angesprochen werden." Darüber hinaus würden in der musikalischen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen auch Fähigkeiten vermittelt, die mehr und mehr als Schlüsselqualifikationen angesehen würden. "Musizierende Kinder verbessern ihr Sozialverhalten, erhöhen ihre geistigen Fähigkeiten und erbringen bessere schulische Leistungen, wie es sich auch in dem mit Unterstützung des Kultusministeriums entwickelten Projekt "Sozialer Friede durch aktives Musizieren" gezeigt hat, betonte der Minister.

Die saarländische Landesregierung habe in den vergangenen Jahren eine Reihe von Entscheidungen getroffen, die eine Verbesserung der musikalischen Bildung an den Schulen bewirkte. Hier seien zum Beispiel der erweiterte Musikunterricht an vielen Grundschulen, die Einführung des kulturellen Praktikums und die Kooperation zwischen den Schulen und den Musik- und Gesangsvereinen zu nennen.

Die Vertiefung der schulischen Musikausbildung ermöglichen die Musikvereine und Musikschulen. Jürgen Schreier: "Den Musikschulen kommt dabei eine besondere Rolle zu, da sie - anders als die Privatlehrer - schon frühzeitig das Musizieren im Ensemble anbieten, und da sie - anders als die Vereine - ohne Rücksicht auf einen akuten Bedarf an Instrumentalisten die besonderen Neigungen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler fördern können. Musikschulen sind ein fester Bestandteil des Bildungssystems in unserem Land geworden. Sie zeichnen sich durch fachlich qualifizierte Lehrkräfte und ein vielfältiges Unterrichtsangebot für alle Altersgruppen aus. Sie ermöglichen eine wohnortnahe musikalische Ausbildung und gewährleisten eine soziale Gestaltung der Unterrichtsentgelte durch Sozial- und Familienermäßigungen."

Zurzeit sind an den öffentlichen Musikschulen im Saarland rund 250 Lehrerinnen und Lehrer aktiv, die rund 5 500 Schülerinnen und Schüler unterrichten. Hochgerechnet haben in den vergangenen 51 Jahren ihres Bestehens rund tausend Musiklehrerinnen und Musiklehrer zehntausende von Kindern und Jugendlichen im Saarland in die Welt der Musik eingeführt.

"Dieses Engagement der Lehrkräfte an allen Musikschulen im Saarland verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung", so Kultusminister Jürgen Schreier.