Der Zuschuss des Landes für das Saarländische Staatstheater wird neu justiert: Statt der ursprünglich vorgesehenen sechs Millionen Euro bis 2009 muss das Theater nur noch 4,8 Millionen Euro einsparen. Der Zuschuss des Landes beträgt am Ende der schrittweisen Zurückführung damit immer noch rund 20 Millionen Euro pro Jahr. Dies hat der Aufsichtsrat des Theaters in seiner heutigen Sitzung beschlossen.

Das neu definierte Sparziel resultiert aus der Entscheidung, neben Musiktheater und Schauspiel auch das Ballett als dritte Sparte zu erhalten. Damit ist trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen in der Diskussion um Einsparungen beim Staatstheater ein wichtiges kulturelles Signal gesetzt worden.

Ein weiteres finanzielles Entgegenkommen hat die Landesregierung dadurch erbracht, dass das Kinder- und Jugendtheater *Überzwerg" auch weiterhin einen eigenen - sogar erweiterten - Etat behält und dem Staatstheater nicht zugerechnet worden ist. Zudem wurde die drohende Insolvenz der Staatstheater GmbH durch eine Finanzspritze des Landes in Höhe von rund einer halben Million Euro abgewendet, nachdem das Haus in der Spielzeit 2004/2005 - also noch vor der Spardiskussion - erhebliche Zuschauereinbußen hinnehmen musste.

Vor diesem Hintergrund hat eine Strukturkommission aus Vertretern des Kultusministeriums, des Finanzministeriums, der kaufmännischen Geschäftsführung des Theaters sowie zweier externer Berater, Prof. Dr. Klaus Siebenhaar (Berlin) und Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Zimmerling (Saarbrücken), ein Konzept für das Staatstheater entworfen, das ohne Substanzeinbußen die Zukunft des Saarländischen Staatstheaters sichert.

Ziel sei es, so der Aufsichtsratsvorsitzende des Theaters, Kultusminister Jürgen Schreier, wie bisher daran festzuhalten, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. Unabdingbare Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Gewerkschaften, mit denen jetzt auf der Basis dieses Konzepts verhandelt wird, bereit sind - wie an anderen deutschen Theatern auch - Haustarifverträge abzuschließen.

Minister Jürgen Schreier: *Wir haben Vorleistungen erbracht, jetzt sind die Gewerkschaften am Zuge. Ich bin überzeugt, dass auch sie sich ihrer kulturpolitischen Verantwortung nicht entziehen werden."

Minister Jürgen Schreier dankte den Mitgliedern der Kommission für ihre Arbeit. Er hob hervor, dass die Beratungen getragen waren, von dem Bewusstsein gemeinsamer Verantwortung sowie einem Höchstmaß an kommunikativer Offenheit gegenüber allen Gruppen im Theater. Der Dialog mit der neuen Generalintendantin sowie dem kaufmännischen Direktor war sehr konstruktiv. Beide machten bei allen Verhandlungen deutlich, dass die Qualität des Theaters oberste Priorität hat. Ein konstruktiv-kritischer Dialog war die Maxime ihres Handelns.