Teodor Currentzis, der Gastdirigent des Eröffnungskonzerts der Donaueschinger Musiktage, musste wegen Überlastung kurzfristig sein Dirigat absagen. An Stelle von Currentzis wird der österreichische Dirigent und Komponist Rupert Huber die Leitung des Konzerts mit dem Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und dem SWR Vokalensemble Stuttgart übernehmen. Festivalleiter Armin Köhler: "Wir sind Rupert Huber überaus dankbar, dass er diese schwierige Aufgabe übernommen hat. Die ersten Probentage lassen bereits erahnen, dass er die Kompositionen von Martin Smolka, Arnulf Herrmann und Helmut Oehring mit großem Erfolg zur Uraufführung bringen wird." Arnulf Herrmann arbeitet in seiner neuen Komposition mit den klassizistischen Prinzipien von "durchbrochener Arbeit" und mit mikrotonalen Tonfeldern. Wie auch Martin Smolka, der in "My, my country" zudem eine individuelle Brücke zu den Traditionslinien tschechischer Musik schlägt. Das neue Werk "schienen wie Wellen die in lange Auge" für Chor und Orchester von Helmut Oehring handelt von der Sehnsucht nach Gemeinschaft, Liebe und Geborgenheit und der Bedrohung dieser Sehnsucht.

Rupert Huber ist seit Beginn der Spielzeit 2004/2005 Chefdirigent des WDR Rundfunkchor Köln, dem er seit 1986 verbunden ist. Der Dirigent, Komponist und Performance-Künstler hat sein Dirigier- und Kompositionsdiplom am Mozarteum in Salzburg mit Auszeichnung gemacht und war von 1990 bis 2000 Chefdirigent des SWR Vokalensemble Stuttgart. Von 1996 bis 1998 hatte er die Professur für Chordirigieren an der Musikhochschule Graz inne, von 2002 bis 2005 war er Chordirektor der Salzburger Festspiele. Rupert Huber hat zahlreiche Uraufführungen unter anderem von Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono und Jani Christou dirigiert. Als Komponist sind Rupert Hubers Hauptthemen die unmittelbare Wirkung der Musik und Musik als Mittel zur Kontakterfahrung ("Kontaktsingen").