Zu welch künstlerischen Höhenflügen selbst jüngste Geigerinnen und Geiger fähig sind, ist beim Spohr-Wettbewerb in Weimar zu erleben. So gewann eine neunjährige Violinistin aus den Niederlanden 2010 den 1. Preis in ihrer Alterskategorie. Ob es wieder zu einem solchen „Frühstart“ kommt, wird sich beim 7. Internationalen LOUIS SPOHR Wettbewerb für Junge Geiger vom 28. Oktober bis 8. November 2013 erweisen. Die Hochschule für Musik FRANZ LISZT lädt im Wagner-Jahr die besten Geigerinnen und Geiger aus der ganzen Welt nach Weimar ein, um in drei Alterskategorien – bis 14, bis 17 und bis 20 Jahre – in einen spannenden Leistungsvergleich zu treten.
Mit einer Rekord-Anmeldezahl von rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 32 Ländern weltweit stehen Organisationsteam und Jury vor einer logistischen und auch künstlerischen Herausforderung. Verlangt werden je nach Alter unter anderem Telemann-Phantasien, Bach-Solosonaten, Mozart-Sonaten, Paganini-Capricen und einzelne Sätze aus verschiedenen Violinkonzerten. Erstmals spielen die Teilnehmer der Kategorien II und III in der finalen dritten Runde die Violinkonzerte von Max Bruch und Felix Mendelssohn Bartholdy mit dem Hochschulsinfonieorchester unter der Leitung von Prof. Nicolás Pasquet.
Zu gewinnen sind Preise und Sonderpreise im Gesamtwert von mehr als 16.000 Euro, darunter auch Anschlusskonzerte und Rundfunkproduktionen. Darüber entscheidet eine zehnköpfige, internationale Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Friedemann Eichhorn. Erstmals wird der Wettbewerb auch von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz unterstützt. Beim Preisträgerkonzert am 8. November in der Weimarhalle spielen die preisgekrönten Teilnehmer solistisch mit der Staatskapelle Weimar.
Seit seiner Gründung in den 1990er Jahren hat sich der Internationale LOUIS SPOHR Wettbewerb zu einer der international renommiertesten Adressen für den Streicher-Nachwuchs entwickelt. Der Wettbewerb ist ein wichtiges Sprungbrett, dessen ehemalige Preisträger im Nachklang auch beim ARD-Musikwettbewerb, beim „Leopold Mozart“ oder beim Tschaikowsky-Wettbewerb erfolgreich antraten. Viele von ihnen bekleiden heute zudem wichtige Orchesterpositionen wie z. B. Konzertmeisterstellen bei der Staatskapelle Dresden, der Deutschen Oper am Rhein, dem Tonhalle-Orchester Zürich oder dem Philharmonia Orchestra London.
Louis Spohr war der deutsche Paganini, ein wahrer Teufelsgeiger. Und nicht nur das: Spohr (1784–1859) komponierte auch schnell wie der Wind. Zwar sind seine annähernd 300 Werke selten öffentlich zu hören, umso häufiger stehen Spohr-Noten aber auf den privaten Pulten der internationalen Geiger-Welt. Denn hier gehören die fünfzehn Violinkonzerte, zehn Sinfonien, sechsunddreißig Streichquartette sowie zahlreichen Opern und Oratorien des vielseitigen Konzertmeisters, Dirigenten, Musikfestorganisators und Pädagogen zum unverzichtbaren täglich Brot. In Gotha, Erfurt und Nordhausen wirkte Spohr als Musiker und Kapellmeister, schrieb damit ein wichtiges Kapitel zur Thüringer Musikgeschichte.
Nähere Informationen: www.hfm-weimar.de/spohr
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Quelle
http://www.hfm-weimar.de