Die Ruhrtriennale im ersten Jahr unter der künstlerischen Leitung des Komponisten und Theatermachers Heiner Goebbels bringt vom 17. August bis 30. September 2012 zahlreiche internationale Künstlerinnen und Künstler in die Metropole Ruhr. Über 30 Produktionen, darunter rund 20 Uraufführungen, Neuproduktionen und Deutschlandpremieren sowie zahlreiche Konzerte und Gastspiele verwandeln die herausragenden Industriedenkmäler der Region in spektakuläre Aufführungsorte für Musik, Bildende Kunst, Theater, Tanz und Performance.
Heiner Goebbels, Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012/2013/2014: „Für eine starke künstlerische Erfahrung brauchen wir die Begegnung mit etwas, das wir noch nicht kennen: ein ungesehenes Bild, ein ungehörter Klang, eine nicht für möglich gehaltene Bewegung... All das, glaube ich, kann die Ruhrtriennale als internationales Festival der Künste bieten – und ich bin mir sicher, unser Publikum ist neugierig.“
Ute Schäfer, nordrhein-westfälische Kulturministerin: „Die Ruhrtriennale führt in ihrem zehnten Jahr seit der Gründung das Programm in hervorragender Weise fort. Das Festival ist ein Markenzeichen der neuen Metropole Ruhr und setzt regional wie international Zeichen für die Offenheit und Vielfalt der Region. Ich bin froh, dass wir mit Heiner Goebbels einen Intendanten gefunden haben, der in die Linie der bisherigen Ruhrtriennale-Intendanten perfekt hinein passt und doch wieder ganz anders arbeiten wird als seine Vorgänger. Als ein radikaler Neudenker des Theaters wird er diesem Festival wieder ganz neue Horizonte öffnen.“
Zu den Höhepunkten des Festivals zählen die Opern Europeras 1&2 von John Cage in der Jahrhunderthalle, inszeniert von Heiner Goebbels und seinem Team, und Carl Orffs Prometheus in der Kraftzentrale – in der Regie des samoanischen Choreografen Lemi Ponifasio, sowie die Live Art-Ausstellung 12 Rooms im Essener Museum Folkwang. Die Jahrhunderthalle Bochum wird mit En Atendant und Cesena von Anne Teresa de Keersmaeker außerdem Schauplatz einer einzigartigen Doppelinszenierung bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Erstmalig Gäste der Ruhrtriennale sind die Theatermacher Robert Lepage, der im Salzlager auf Zollverein, Essen, seinen neuen Theaterzyklus Playing Cards eröffnet und Romeo Castellucci, der mit FOLK. im Duisburger Landschaftspark die Grenzen des Theaters in Bewegung bringt. Ein Open Air-Konzert der japanischen Gruppe Boredoms sorgt für Schlagzeug-Power in der Bergarena der Halde Haniel in Bottrop.
In der Mischanlage der Kokerei Zollverein zeigt die israelische Künstlerin Michal Rovner eine große, eigens für diese Räume entwickelte Videoinstallation. Neben Europeras 1&2 wird Heiner Goebbels auch die Uraufführung einer neuesten Musiktheaterproduktion When the mountain changed its clothing mit dem Mädchenchor Carmina Slovenica aus Maribor zeigen.
Ein Programmschwerpunkt 2012 ist dem Tanz gewidmet. Mit Boris Charmatz, Tino Sehgal, Anne Teresa De Keersmaeker, Jérôme Bel, Lemi Ponifasio, Mathilde Monnier und Laurent Chétouane kommen einige der wichtigsten internationalen Choreografen zum Festival. PACT Zollverein in Essen mit dem künstlerischem Leiter Stefan Hilterhaus ist mehrfach Spielort und u.a. Veranstalter einer Produktion des Nature Theater of Oklahoma.
An jedem Montagabend finden in der intimen Atmosphäre des Maschinenhauses der Zeche Carl klassische Kammermusikabende und Konzerte mit improvisierter Musik statt, unter anderen mit der jungen russischen Geigerin Alina Ibragimova, dem Mandelring Quartett oder dem Trio Denseland mit seinem Vokal- und Perkussionsvirtuosen David Moss. Ein Konzert des Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Kent Nagano steht im Zeichen der Musik von Charles Ives. Ryuichi Sakamoto und Carsten Nicolai alias alva noto bringen mit dem Ensemble Modern das multimediale Konzert utp_ in die Jahrhunderthalle Bochum.
ChorWerk Ruhr unter der Leitung von Florian Helgath und erstmals der neue Programmbereich der Kultur Ruhr GmbH, Urbane Künste Ruhr mit seiner Leiterin Katja Aßmann, tragen mit Veranstaltungen zum Festival bei. ChorWerk Ruhr gestaltet ein Konzert mit einem der Schlüsselwerke aus Luigi Nonos letzter Schaffensphase. Pulse Park, eine interaktive Installation von Rafael Lozano-Hemmer, verwandelt den Bochumer Westpark in ein Lichtermeer, das durch die Herzschläge der Passanten zum Leben erweckt wird.
Junge Menschen spricht die Ruhrtriennale über die No Education-Projekte an und bindet Studenten in ihr Programm ein. Kinder sind die Experten der Children’s Choice Awards, einer unabhängigen Festivaljury, und sind Bauherren des Projekts Our CenturY von Köbberling/Kaltwasser, einer großen Installation rund um die Jahrhunderthalle. Der Bochumer Westpark wird darüber hinaus zum Festivalcampus: Studierende von rund zwölf europäischen Kunsthochschulen und Theaterinstituten besuchen Produktionen der Ruhrtriennale und nehmen an Seminaren und Workshops teil, die das Festival begleiten.
In den tumbletalks, einer wöchentlich stattfindenden Gesprächsreihe im Essener Museum Folkwang treten Besucher in direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern der Ruhrtriennale. Insgesamt sind rund 900 internationale Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Großbritannien, Slowenien, Slowakei, Frankreich, USA, Kanada, Japan, China, Spanien, Belgien, Israel, Österreich, Niederlande, Neuseeland, Kuba, Brasilien, Italien und Serbien eingeladen und in weit über 100 Vorstellungen zu erleben.
Absätze
Quelle
http://www.ruhrtriennale.de