Am 14. April eröffnet das größte deutsche Festival für Roots, Folk und Weltmusik den Ticketverkauf. Zweimal musste das Festival im thüringischen Rudolstadt ausfallen. Nun feiert es seine 30. Ausgabe. Vom 7. bis 10. Juli sind mehr als 300 Veranstaltungen mit Musikerinnen und Musikern aus über 40 Ländern geplant, Konzerte in der ganzen Stadt, Workshops, ein Kinderfest, Tanz und Diskussionen.

Beim Ticketverkauf für das Rudolstadt-Festival gibt es mehrere Neuerungen, aber die inhaltliche Ausrichtung ist nach der langen Pause wieder so vielfältig und international wie vor der Pandemie. Zu den bestätigten Künstler:innen gehören der vielseitige US-Sänger und Songwriter Rufus Wainwright, Maria Farantouri, die mit einer Hommage an Mikis Theodorakis und den Thüringer Symphonikern auftritt, The Divine Comedy mit ihrer britischen Pop-Wundertüte, die Dresdner Shooting Stars von ÄTNA, Goran Bregovic´ & His Wedding And Funeral Band als Galionsfigur des Balkan-Booms, der Kabarettist und Musiker Andreas Rebers, der Stücke des lange geschmähten Liedermachers Franz Josef Degenhardt interpretiert.

Schwerpunkte Ex-Jugoslawien und Ukraine-Konzert

Innerhalb des umfangreichen Konzertprogramms mit rund 300 Auftritten setzt das Festivalteam einige besondere Akzente: Der Länderschwerpunkt „Titos Erben“ richtet den Blick auf die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, die alle mit dem „Erbe“, der Bürde und den langfristigen Folgen von Titos Ein-Parteien-Diktatur umgehen müssen. Unter den zwölf Bands sind Vertreter klassischer Folkklänge, aber auch die Roma-Rap-Band Pretty Loud, die für weibliches Empowerment steht, oder Božo Vrec´o mit einer queeren Interpretation des traditionellen Sevdah, gesungener Liebeslyrik aus Bosnien-Herzegowina.

Im Rahmen der Partnerschaft mit der European Broadcasting Union sind 15 Gruppen eingeladen. Das Spektrum reicht von Sámi-Yoik-inspirierten Crossover Sounds bis zu World Jazz aus Tschechien.

Ein „Konzert für die Ukraine“ möchte Auftrittsmöglichkeiten für ein Ensemble um die Musikerin Mariana Sadovska schaffen. Einige der überwiegend ukrainischen Künstler sind nach Beginn des Krieges aus ihrer Heimat geflüchtet, andere leben schon länger in Deutschland.

Auch Herder-Projekt „Flug der Liebe“ und Schottland Special als besondere Akzente

„Flug der Liebe“ ist ein einmaliges Projekt zum Volkslied, dessen Begriff Herder vor rund 250 Jahren geprägt hat. Auf Initiative des Festivals hat sich eine Art All-Star-Band des Deutschfolk-Revivals 2.0 zusammengefunden, geleitet von einem der wichtigsten dänischen Folk-Musiker, dem Geiger Harald Haugaard.

In Zusammenarbeit mit dem Musik-Exportbüro Showcase Scotland Expo ist auch ein kleines, aber erlesenes Schottland-Special Teil des Festivalprogramms: Mit Fara, Mànran und Duncan Chisholm kommen drei der gefragtesten Acts der aktuellen schottischen Szene nach Rudolstadt.

Das komplette Programm veröffentlicht das Festival am 1. Mai auf seiner Website: www.rudolstadt-festival.de