Der 18. Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang 2020, der auf den 3. bis 13. Juni 2021 verschoben worden war, muss pandemiebedingt ausfallen. Die Entscheidung ist nicht leichtgefallen, gehört der Wettbewerb doch zu den wichtigsten kulturellen Veranstaltungen der Stadt Zwickau und besitzt internationale Strahlkraft.
Doch derzeit ist das Infektionsgeschehen höher als im letzten Jahr zu dieser Zeit. Da nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Juroren aus vielen verschiedenen Ländern kommen, besteht das Problem der Aus- und Einreise sowie der Quarantänebestimmungen. Veranstaltungs- und Konzerthäuser sind weiterhin geschlossen – so auch die "Neue Welt“ als Hauptaustragungsort. In der Summe der Faktoren war mit Blick auf alle Beteiligten eine Absage und die damit verbundene Aufhebung der bisherigen Ausschreibung unumgänglich.
Somit wird der nächste Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb in den Kategorien Klavier und Gesang planmäßig erst 2024 stattfinden.
Sonderauflage: Robert-Schumann-VIDEO-Wettbewerb
Bereits im Februar, als zu befürchten stand, dass im Juni dieses Jahres eine Veranstaltung mit 250 Teilnehmern aus aller Welt nicht durchführbar sein würde, wurden alle Teilnehmer, die sich im letzten Jahr zum Zwickauer Wettbewerb angemeldet hatten, eingeladen, als Ersatz für die erste Wettbewerbsrunde, Videos mit einem Teil des geplanten Erstrundenrepertoires einzusenden.
Am 19. April war hierfür der Einsendeschluss. Daran haben sich 131 junge Nachwuchsmusiker (64 Pianisten und Pianistinnen, 39 Sängerinnen und 28 Sänger) aus 32 Ländern beteiligt. Nach Kategorie sortiert, sind es im Gesang 21 Länder, im Klavier 19. Am stärksten vertreten sind Deutschland (23), Japan und China (je 13) sowie Südkorea (12). Mit Teilnehmern aus den USA, Australien und Brasilien sind alle fünf Erdteile vertreten.
Damit diese jungen Musiker hierfür Mühe und Kosten nicht umsonst investiert haben, hat sich das Kulturamt der Stadt Zwickau dazu entschlossen, einen Internationalen Robert-Schumann-VIDEO-Wettbewerb mit zwei Runden durchzuführen. Eine leicht reduzierte Zahl von Juroren wird nun bis zum 27. April die eingereichten Beiträge bewerten. Am 3. Mai werden dann die Teilnehmer bekannt gegeben, die sich für eine zweite – finale – Videorunde qualifiziert haben. Bis zum 1. Juni haben sie dann Zeit, noch ein weiteres Video einzusenden. Die Jury wird diese Beiträge bis zum 9. Juni bewerten. Am 11. Juni werden die Besten dieser Sonderauflage des Wettbewerbes verkündet.
Insgesamt sollen maximal 12 Sonderpreise à 2.000 Euro vergeben werden. Die Stadt Zwickau bemüht sich, für die Preisträger Konzertengagements in Zwickau und anderen Städten des Schumann-Netzwerks zu organisieren.
Die Videos der Teilnehmer der zweiten Runde sollen zudem auch für die Öffentlichkeit zu sehen sein und werden daher auf dem Youtube-Kanal "Schumann in Zwickau“ präsentiert.