Die neue Sonderausstellung Große Väter: August Schumann und Friedrich Wieck wird am 8. Januar 2023 im Foyer des Robert-Schumanns-Hauses am Hauptmarkt 5 eröffnet. In den Fokus rücken die beiden Väter des berühmten Künstlerpaars Robert und Clara Schumann: Der Zwickauer Verleger August Schumann (1768–1826), der vor 250 Jahren geboren wurde, und der Leipzig-Dresdner Musikpädagoge Friedrich Wieck (1785–1873), der vor 150 Jahren starb.

Ihre Namen stehen oft im Schatten der noch weit bekannteren Kinder, doch von der Berühmtheit der Väter zeugen Lexikonartikel schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts. August Schumann, der Vater Robert Schumanns, war als Verleger, Schriftsteller, Übersetzer und Buchhändler tätig. Er etablierte sich seit 1808 mit seiner Verlagsbuchhandlung Geb. Schumann am Zwickauer Hauptmarkt (im heutigen Robert-Schumann-Haus). Er gilt als Erfinder des Taschenbuchs, seine Buchreihen wurden im In- und Ausland vertrieben.

Friedrich Wieck, der Vater Clara Schumanns, war als Klavier- und Gesangpädagoge, als Komponist, Musikschriftsteller und Instrumentenhändler in Leipzig und Dresden tätig. Obwohl er selbst keine fundierte musikalische Ausbildung erhalten hatte, bewies er die Fruchtbarkeit seiner pädagogisch-progressiven Methodik nicht zuletzt an seinen beiden Töchtern Clara und Marie, die als Pianistinnen international auftraten. Auch Robert Schumann war zeitweilig Schüler Wiecks.

Die Sonderausstellung würdigt die beiden berühmten Väter durch zum Teil erstmals gezeigte Originaldokumente, darunter Portraits, Korrespondenzstücke, Tagebücher, Bücher, Notendrucke und -handschriften, Bilder und Photographien, Geschäftsrundschreiben, Stammbaumdokumente und Besitzstücke wie die Tabakdose August Schumanns und der silberne Trinkbecher Friedrich Wiecks aus dem Archiv des Robert-Schumann-Hauses. Jeweils eine Vitrine ist dabei auch den persönlichen Beziehungen Robert Schumanns und Clara Wiecks zu ihren Vätern gewidmet.

Die Ausstellung ist vom 8. Januar bis 1. Mai 2023 zu den regulären Öffnungszeiten und Eintrittspreisen im Foyer des Robert-Schumann-Hauses zu sehen. Am Sonntag, dem 8. Januar, 16 Uhr – vor dem Schumann-Plus-Konzert mit Roger Morelló Ros (Violoncello) und Anna Khomichko (Klavier) – findet eine Eröffnung als Rundgang mit Erläuterung der Exponate statt.

Als Begleitveranstaltung gibt es am Samstag, 4. Februar, 17 Uhr, ein Konzert auf dem Clara-Wieck-Flügel von 1827, bei dem Thomas Synofzik nicht nur Kompositionen von Clara Wieck, sondern auch von ihrem Vater Friedrich Wieck spielt und aus den von Vater und Tochter gemeinsam geführten frühen Tagebüchern gelesen wird, deren Originale sich im Robert-Schumann-Haus Zwickau befinden.

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