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Ausgangspunkt des digitalen RKM-Panels „Vorhochschulische Nachwuchsförderung“ im Sommersemester war es, den Blick der Musikhochschulen bei der Nachwuchsförderung über die vielfach im Fokus stehende Begabtenförderung hinaus zu weiten. Unter der Federführung der Sprecherinnen der AG Künstlerisch-pädagogische Studiengänge Renate Reitinger und Dorothea Weise sowie der beiden Sprecher der AG Schulmusik Andreas Ickstadt und Adrian Niegot sowie Wolfgang Lessing als ehemaliger Sprecher der künstlerisch-pädagogischen Studiengänge und Heinz Geuen als zuständigem RKM-Vorstandsmitglied tauschten sich die 30 Teilnehmer*innen zur aktuellen Situation an den einzelnen Hochschulstandorten und den sich daraus ergebenden Perspektiven und Handlungsbedarfen aus. Aufgrund eines akuten Fachkräftemangel sollten, so die Grundüberlegung, bei der Nachwuchsförderung insbesondere die schulische und außerschulische Musikpädagogik stärker und gezielter in den Blick genommen werden. Dabei gelte es, die Breite der möglichen Berufsfelder aufzuzeigen und über Gestalt und Anforderungen der Studiengänge zu informieren. Die vielerorts bereits initiierten und in diese Richtung weisenden Projekte sollten unbedingt weiterentwickelt und ausgebaut werden.

Als Ergebnis trug das Panel vier Positionen an die RKM heran:

  • • Ein Musikstudium soll nicht zu eng sparten- oder berufsbezogen angelegt sein, sondern sollte als breit angelegter Bildungsraum konzipiert werden, der Entfaltungsmöglichkeiten in vielen Berufsfeldern fördert.
  • • Hochschulen sollten ihre Anforderungsprofile nicht nur aus sich heraus generieren; auch Entwicklungen im Bereich jugendlicher Musikpraxen, insbesondere auch in Hinblick auf Interkulturalität und digitale Medien, sollten in den Blick genommen werden.
  • • Hochschulen müssen sich verstärkt für die Belange der Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen verantwortlich fühlen.
  • • Für die Gestaltung von Kooperationsprojekten zwischen vorhochschulischer musikalischer Bildung und Hochschulen müssen verstärkt Drittmittel eingeworben werden.

Die RKM nahm diese Ergebnisse in der Mitgliederversammlung auf und formulierte daran anknüpfend die nachfolgende Positionierung:

In der strukturellen und inhaltlichen Ausrichtung der Hochbegabtenförderung gibt es zwischen den Hochschulstandorten deutliche Unterschiede. Mit Blick auf den Nachwuchsmangel sieht die RKM eine Frühförderung in der Breite als eine wichtige Aufgabe, die weiter vertieft und ausgebaut werden soll. Zentral muss dabei die Schaffung von durchlässigen Schnittstellen zwischen Musikschulen und Hochschulen sein, wobei das Zusammenspiel von Begabten- und Breitenförderung als zentrale Voraussetzung für eine nachhaltige Frühförderung zu sehen ist. Die Musikhochschulen sind hier bereits mit Projekten  und Maßnahmen auf dem Weg. Eine vertiefte Wahrnehmung dieser, vor allem auch gesellschaftlich relevanten, Aufgabe, bedarf der Bereitstellung von finanziellen Ressourcen durch die Politik.