Die Rechtsträger der Elblandphilharmonie Riesa und des Orchesters der Landesbühnen Sachsen/Radebeul haben erstmals konkrete Pläne zur Fusion der beiden Klangkörper vorgelegt. Danach soll der geplante Abbau von bis zu 32 Musikerstellen nunmehr auch aus dem Etat des Orchesters selbst finanziert werden. Konkret soll dies sowohl durch Gehaltsverzicht als auch durch den zwangsweisen Abschluss von Teilzeitverträgen erreicht werden.
„Die Radebeuler Musiker sind zum Gehaltsverzicht bereit. Ein ausdrückliches Angebot der DOV liegt jetzt auf dem Tisch. Von der durch den Freistaat vollmundig angekündigten Sozialverträglichkeit, mit der die Orchesterfusion ursprünglich durchgeführt werden sollte, kann allerdings keine Rede mehr sein, wenn der Abbau von 32 Stellen nun durch einen weiteren Gehaltsverzicht aller Musiker finanziert werden soll“, empört sich Andreas Masopust, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).
„Hiergegen wehrt sich die DOV mit allem Nachdruck und fordert den Freistaat Sachsen sowie die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge als Rechtsträger auf, den nach wie vor gegebenen Verhandlungsspielraum zu nutzen und endlich in einen konstruktiven Dialog zu treten. Denn nicht nur von den Tarifpartnern, sondern insbesondere von den politischen Vertretern ist die Zukunft der beiden Orchester zu sichern. Das Aussitzen und Abwarten wie bisher führt dagegen schnurstracks zum kulturpolitischen ‚Supergau’“, so Masopust abschließend.

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