„Singen macht Spaß, Singen tut gut...“. Dieses Lied wird heute wieder mehr und mehr gesungen. Die Zeiten, in denen das Singen im Kinder-, Jugend- und Amateurbereich jahrzehntelang zurückging oder sogar verstummte, scheinen überwunden. Vor allem im pädagogischen Bereich hat man erkannt, dass Singen in Kindertagesstätten, in Schulen, aber auch in den Kinder-, Jugend- und Laienchören einen unverzichtbaren Bestandteil der Entwicklung und Selbstverwirklichung des Menschen darstellt.

In Deutschland gibt es zwei große kulturelle Vereinigungen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Singen in Schule und Gesellschaft zukünftig zu vermehren und zu pflegen. In Rheinland-Pfalz sind dies sind die drei regional zuständigen Chorverbände sowie der Landesverband der Musikschulen. Um der Gesangskultur immer mehr den Stellenwert in Öffentlichkeit und Politik zu verschaffen, der ihr kulturell und pädagogisch zusteht, haben sich diese Vier zu einer offiziellen Aktions- bzw. Kooperationsgemeinschaft zusammengeschlossen. Um gemeinsam stärker zu werden, wird zukünftig ein ständiger Dialog der Beteiligten stattfinden. Um das Image des Singens in der Öffentlichkeit zu verbessern, wird es gemeinsame Veranstaltungen geben. Auch in personeller Hinsicht wird die Zusammenarbeit verstärkt werden: Musikschullehrkräfte wirken als Chorleiter und Stimmbildner in Chören mit usw.

Bildungs- und Kulturministerin Doris Ahnen, die bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung als Gast dabei war, begrüßte die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Musikschulen und den Chorverbänden und wies in diesem Zusammenhang auch auf die Bemühungen des Landes hin, musische Bildung frühzeitig zu fördern: “Die Musikerziehung genießt in Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz einen hohen Stellenwert. Die intensive Beschäftigung mit Musik macht nicht nur Freude, sie fördert auch optimal die Sprachentwicklung kleiner Kinder.“ Das Land fördere daher das Projekt ‚Musik für Kinder in Grundschule und Kindertagesstätte’ (MuKi) und biete über das Landesprogramm ‚Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an’ Erzieherinnen und Erziehern Fortbildungen in diesem Bereich an, so Ahnen weiter. Daher seien die heute geschlossene Kooperation und die Projekte der Musikschulen und der Chorverbände eine gute Ergänzung in diesem Bereich.

Zur Vermehrung eines qualitätsvollen Singens hat die Kooperationsgemeinschaft ihr wichtigstes Projekt bereits gestartet: Gemeinsame Aus- bzw. Fortbildung von Erzieherinnen und Lehrkräften zu dem Thema „Singen und Musizieren in der Kindertagesstätte“ (SIMUKI). „Wie man mit Kindern gewinnbringend und freudvoll singt und musiziert ist Inhalt des Fortbildungsangebots“ (Auszug aus dem Flyer zu SIMUKI). Dabei ist allen Beteiligten klar, dass eine Erneuerung und Stärkung einer Singkultur in erster Linie an der Basis in Vorschule und Schule angepackt werden muss. Und was dabei die Erfahrung lehrt ist, dass die heutige Generation von Erzieherinnen, Lehrerinnen und Lehrern den Wert des Singens wiederentdeckt haben und große Bereitschaft zeigen, am Erreichen des angestrebten Zieles eines tägliches Singens mit den Kindern nach Kräften mitzuwirken. Deutschland singt wieder!

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