Im Rahmen einer Feierstunde im Bundesrat hat die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig offiziell die turnusmäßige Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) übernommen. Sie folgt im Amt auf den hessischen Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz.
Stefanie Hubig bedankte sich bei ihrem Kollegen aus Hessen herzlich für seine Arbeit im vergangenen Jahr und sagte anlässlich der Präsidentschaftsübergabe:
"Bildungspolitik ist Zukunftspolitik und alle Länder stehen hier vor ähnlichen Herausforderungen. Der eingeschlagene Weg hin zu mehr Vergleichbarkeit und zur gemeinsamen Qualitätsentwicklung muss deshalb weitergehen. Daneben werde ich einen politischen Schwerpunkt bei der Stärkung der Europabildung in Schule und Ausbildung setzen. Wir brauchen mehr denn je viele laute Stimmen für ein starkes, freies und friedliches Europa.“
Ausblick: Die Agenda des Jahres 2020 der Kultusministerkonferenz wird durch die Vereinbarungen der Länder zu grundsätzlichen Fragen der Bildungspolitik sowie die Ausgestaltung des Bildungsrats, beziehungsweise eines wissenschaftlichen Begleitgremiums der KMK, bestimmt.
Die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren werden ebenfalls die Weiterentwicklung des Abituraufgabenpools vorantreiben. Des Weiteren wird eine Empfehlung zur individuellen Förderung in den beruflichen Schulen erarbeitet.
Der Bildungsbericht 2020 mit dem Schwerpunktthema "Bildung in einer digitalisierten Welt“ wird im Juni 2020 veröffentlicht. 2020 werden auch die Entwürfe der Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife in den Naturwissenschaften für die Fächer Biologie, Chemie und Physik den KMK-Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.
Zum Jahresende wird außerdem TIMSS 2019 vorgestellt. Die Studie erfasst das mathematische und naturwissenschaftliche Grundverständnis von Schülerinnen und Schülern am Ende der 4. Jahrgangsstufe.
In Vorbereitung der nächsten internationalen Ministerkonferenz im Rahmen des Bologna-Prozesses, die vom 23. bis 25.06.2020 in Rom stattfindet, sind gemeinsam mit dem Bund und den Stakeholdern der nationale und internationale Stand der Umsetzung der Ziele des Bologna-Prozesses zu bilanzieren und Maßnahmen zur weiteren Stärkung der europäischen Idee und Werte zu verabreden.
Die Reformen des Psychotherapeutengesetzes, der Ausbildung für die Hebammen, der Zahnärztlichen Approbationsordnung und den Masterplan Medizinstudium hat die Wissenschaftsseite 2019 in ihrer inhaltlichen Ausrichtung grundsätzlich begrüßt, zugleich aber immer wieder auf die mit diesen Reformen verbundenen immensen Kosten aufmerksam gemacht. Es muss nun darum gehen, sich zu den in Umsetzung dieser Neuerungen entstehenden hohen Kosten insbesondere mit dem Bund zu verständigen. Die Gespräche dazu werden in diesem Jahr weitergeführt.
In der Kulturministerkonferenz (Kultur-MK) wechselt der Vorsitz turnusgemäß von Hamburg auf Bayern über. Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, übergibt somit nach einem erfolgreichen ersten Jahr den Staffelstab an seinen Kollegen Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst.