Im gestrigen Benefizkonzert der Rheinischen Philharmonie Koblenz, in dessen Rahmen der 2. Rhein-Mosel-Musikpreis sowie die Position des „Conductor-in-progress“ vergeben wurden, war für Abwechslung gesorgt. Die jungen Dirigenten ließen Besen erwachen (Paul Dukas, „Der Zauberlehrling“, dirigiert von An-Hoon Song), zur wilden Jagd rufen (César Franck, „Der verfluchter Jäger“, dirigiert von Francesco Angelico) und Hexen tanzen (Antonín Dvořák, „Die Mittagshexe“, dirigiert von Jesko Sirvend). Das Koblenzer Publikum wurde in der Konzertpause zur Abstimmung gebeten und entschied sich für Francesco Angelico.
Dr. Eberhard Schulte-Wissermann, Oberbürgermeister und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Philharmonie, übergab dem jungen Italiener den mit 5.000 Euro dotierten Rhein-Mosel-Musikpreis. Jesko Sirvend und An-Hoon Song erhielten Preisgelder von je 2.500 Euro.

Die drei Kandidaten hatten sich am Montag in einem Auswahldirigieren behauptet und anschließend vier Tage lang mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie das Konzertprogramm erarbeitet. Das Orchester konnte sich in dieser Zeit ein genaueres Bild von den potentiellen Assistenten ihres Chefdirigenten Daniel Raiskin machen. Denn neben dem vom Publikum vergebenen Rhein-Mosel-Musikpreis lag die Entscheidung über die Position des „Conductor-in-progress“ beim Orchester. Wie der Vorsitzende des Orchestervorstandes, Lothar Hänsel, während der Preisverleihung beteuerte, war den Musikern die Entscheidung nicht leicht gefallen. Das Publikum habe eine gute Wahl getroffen, denn auch das Orchester stimme für Francesco Angelico, teilte Hänsel mit. Angelico wird nun bei verschiedenen Projekten dem Chefdirigenten assistieren und mehrere Konzerte in Koblenz dirigieren. Dem Koblenzer Publikum bleibt sein Favorit also einige Zeit erhalten.

Francesco Angelico setzt mit diesem Preis seine Erfolgsserie des Jahres 2009 weiter fort. Im Januar hatte er den 1. Deutschen Operettenpreis für junge Dirigenten, eine Initiative der Oper Leipzig und des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates, für sich entschieden und wurde im Mai des Jahres mit dem 2. Preis des internationalen Malko-Wettbewerbs ausgezeichnet.