Die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts als dessen unabhängiges oberstes Aufsichtsorgan nimmt mit großer Besorgnis die finanzielle Lage des Goethe-Instituts zur Kenntnis. In Folge jahrelang fortgesetzter Mittelkürzungen ist das Institut kaum noch im Stande, seinen Verpflichtungen zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit wenigstens im bisherigen Umfang gerecht zu werden. Um seine dramatisch gewachsenen Aufgaben an außereuropäischen Standorten erfüllen zu können, braucht das Goethe-Institut dringend zusätzliche Mittel. Eine Finanzierung dieser neuen Aufgaben durch den Rückbau vorhandener Präsenzen in Europa hat die Mitgliederversammlung ausdrücklich abgelehnt.

Sie fordert die maßgeblichen Politiker deshalb mit Nachdruck dazu auf, der fortgesetzten Vernachlässigung auswärtiger Kulturarbeit ein Ende zu machen und weiteren Schaden von ihr abzuwenden.

Zugleich ermutigt sie das Präsidium und den Vorstand des Goethe-Instituts, auf dieser Grundlage eine Umstrukturierung des Goethe-Instituts fortzusetzen, welche insbesondere das Verhältnis von institutionellen Mitteln und Projekt-/Programmmitteln auch hinsichtlich der Anzahl der Standorte eigener Institute neu ordnet.

Die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts besteht aus ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern sowie Mitgliedern kraft Amtes. Ordentliche Mitglieder sind die Bundesrepublik Deutschland und Persönlichkeiten aus verschiedenen Zweigen des kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens der Bundesrepublik Deutschland, die auf Vorschlag des Präsidiums oder aus dem Kreis der Mitgliederversammlung durch die Mitgliederversammlung gewählt werden. Außerordentliche Mitglieder sind Abgeordnete der Fraktionen des Deutschen Bundestages sowie zwei Vertreter von Länderregierungen, benannt von der Ständigen Konferenz der Kultusminister/-innen der Länder der Bundesrepublik Deutschland. Mitglieder kraft Amtes sind die Präsidentin und die Präsidiumsmitglieder. Die Mitgliederversammlung wählt das Präsidium und hat u. a. die Aufgabe, das Goethe-Institut zu beraten und Empfehlung zu konzeptionellen Fragen zu geben.

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