Am Samstag, 6. November 2010, trifft sich in Bamberg die Spitze aus der Breite von 20.000 Orchestern des Laienmusizierens zu einem Leistungsvergleich. 38 Auswahlorchester mit 1.700 MusikerInnen suchen die Herausforderung in einem Wettbewerb. Bereits zum vierten Mal veranstaltet ihn die Dachorganisation des Musizierens in der Gemeinschaft von Orchestern, „Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände“ mit Sitz in der Musikstadt Trossingen. Zuvor hatte die Bundesvereinigung im vierjährigen Turnus diese neuen Wettbewerbe in Alsfeld, Bruchsal und Trossingen ausgerichtet. Jetzt übt Bamberg, seit 1996 Weltkulturerbe, seine Faszination auf Deutschlands Eliteorchester aus. Die Konzert– und Kongresshalle, Sitz der Bamberger Sinfoniker, und das E.T.A.-Hoffmann–Theater bieten akustisch hervorragende Spielplätze für die Akkordeon–, Blas–, Jazz– und Zupforchester sowie für Spielleutekorps. Sie bieten ihre Konzertvorträge über den ganzen Samstag, 6. November, vor interessiertem Publikum an. Juryteams bewerten die Orchester und bilden Rangfolgen innerhalb der fünf Sparten.

Bei den Auswahlorchestern auf Landes– oder auf Kreisebene spielen in der Regel solche ambitionierten Musiker, die in ihren Heimatvereinen als Dirigenten, Instrumentalausbilder oder als Registerführer eine Führungsposition einnehmen. Deswegen proben diese Orchester auch nur drei– bis sechsmal im Jahr an Wochenenden. Aufgrund der überdurchschnittlichen Spielfähigkeit erarbeiten sie anspruchsvolle Kompositionen, die dem „normalen“ Vereinsorchester seltener zugänglich sind. Ihre künstlerischen Ziele kommen auch in den Orchesterbezeichnungen zum Ausdruck, wie „Sinfonisches Jugendblasorchester“ oder „Junge Bläserphilharmonie“.

Die Teilnahme am Wettbewerb verlangt nicht nur eine an Grenzen führende Anspannung der geistigen und emotionalen Kräfte, sondern auch den Einsatz finanzieller Mittel der Musiker. Zwar übernimmt der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien die Grundfinanzierung. Auch steuert das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Forschung und Kunst eine Zuwendung bei. Ebenfalls unterstützt die Stadt Bamberg den Wettbewerb nach Kräften. Sponsoren wie die Oberfrankenstiftung und die Sparkasse Bamberg stellen Geldpreise für Auswahlorchester auf vorderen Plätzen zur Verfügung. Aber für die Reise– und Hotelkosten müssen die Orchester selbst aufkommen. Dafür entschädigt sie die Möglichkeit, andere Musiker kennen zu lernen, neue Kontakte zu knüpfen und zu erfahren, wo sie – als die anerkannt Besten in ihrer Region oder in ihrem Land – in einem bundesweiten Leistungsvergleich stehen.