In Mannheim wurde Musik- und Theatergeschichte geschrieben. Davon können sich die Besucherinnen und Besucher ab 4. Juni 2022 in den Reiss-Engelhorn-Museen überzeugen. Nach längerer Pause öffnet die Sammlungspräsentation im Museum Zeughaus wieder ihre Tore. Die Anfänge der theater- und musikgeschichtlichen Sammlung reichen bis vor 1899 zurück. Damit ist sie eine der ältesten in ganz Deutschland. Mit dem Original-Soufflierbuch zur Uraufführung von Schillers „Die Räuber“ oder einem seltenen Bühnenmodell von um 1800 beherbergt sie Exponate von Weltrang. Pünktlich zur Wiederöffnung liegt mit dem Buch „Im Rampenlicht“ erstmals ein Führer vor, der diese und weitere außergewöhnliche Schätze vorstellt.
1779 entstand in der Quadratestadt eine der ersten nationalen Schaubühnen. Die Ausstellung und der Führer rücken das Nationaltheater mit seinen Bauten, seinen bekanntesten Aufführungen und seinen berühmtesten Akteuren wie Dalberg, Schiller und Iffland, Mozart, Mühldorfer und Wagner ins Rampenlicht. Die besondere Geschichte der Sammlung und die Hofoper werden ebenso thematisiert wie die spektakuläre Ermordung des Theaterdichters August von Kotzebue. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Mannheimer Theater dann zur Bühne mit Deutschlands größtem Opernrepertoire.
„Endlich tauchen unsere Besucherinnen und Besucher wieder in die faszinierende Welt des Theaters ein. Die eindrucksvollen Zeugnisse der Mannheimer Musik- und Theatergeschichte können sie ab sofort jedoch nicht nur bei uns im Museum bewundern, sondern dank des neuen Führers mit nach Hause nehmen. Es war schon lange ein großer Wunsch, dieser einzigartigen Sammlung ein Buch zu widmen. Nun ist er in Erfüllung gegangen.“ freut sich Dr. Christoph Lind, rem-Direktor für Kunst- und Kulturgeschichte. „Möglich war dies nur durch die Unterstützung des Mannheimer Altertumsvereins und die Großzügigkeit der ‚Stiftung Brigitte und Klaus Höft‘ sowie Rosela Goslant, Horst Engelhardt und Bülent Ceylan. Ihnen gebührt unser herzlicher Dank.“
Der reichbebilderte Band „Im Rampenlicht“ umfasst 224 Seiten und ist im Verlag Schnell und Steiner erschienen. Im Buchhandel kostet er 14,95 Euro, an der Museumskasse ist er zum Sonderpreis von 12,95 Euro erhältlich.
Die „Stiftung Brigitte und Klaus Höft“ fördert die Erforschung der Mannheimer Musikgeschichte. Damit kommt sie einem Herzensanliegen des Stifterpaares nach. Brigitte Höft war von 1971 bis 1996 Leiterin der Musikabteilung der Stadtbibliothek Mannheim, die sie weit über die Stadt hinaus zu hohem Ansehen führte.