Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, bedauert, dass SPD und CDU bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin vereinbart haben, weiterhin auf ein eigenständiges Kulturressort in der Hauptstadt zu verzichten. Kulturpolitik wird auch künftig durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit in Personalunion wahrgenommen.

Nach der Wahl in Berlin und der Aufnahme der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU wurde die Frage diskutiert, ob es in Berlin bald wieder einen Kultursenator oder eine Kultursenatorin geben wird oder ob weiterhin diese Arbeit vom Regierenden Bürgermeister mitgemacht wird. Bis auf Bremen haben die anderen Bundesländer (Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Saarland), die die Kultur wie in Berlin in der Staatskanzlei angesiedelt hatten, in der letzten Zeit diesen Schritt wieder rückgängig gemacht und die Kultur wieder in einem Ministerium verortet. Man hat in diesen Bundesländern offensichtlich erkannt, dass die Auflösung eines Kulturministeriums der Kultur mehr geschadet als genutzt hatte.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die große Koalition in Berlin hat entschieden. Berlins Regierender Bürgermeister bleibt Kultursenator im Nebenamt und die Hauptstadt bleibt ohne eigenständigen Kultursenator. Eine vertane Chance für die Kulturpolitik in der Bundeshauptstadt."

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