"Die kulturelle Dimension des Lernens, die kulturelle Bedeutung des Lernortes Schule, ist für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen von entscheidender Bedeutung. Sie ist die Voraussetzung für eine selbstbestimmte und umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Den Lernorten Kindertagesstätte und Schule kommt eine zunehmend wichtigere Rolle bei der Vermittlung kultureller Techniken und Grundkenntnisse zu, weil zu viele Kinder und Jugendliche nur hier eine intensivere Begegnung mit kulturellen Ausdrucksformen erleben können. Zunehmend wichtiger ist die Frage, wie wir es in der Zusammenarbeit zwischen Schule, kulturellen Einrichtungen und Künstlern schaffen, einen Zugang zur Kultur für alle Kinder und Jugendlichen zu eröffnen", erklärte der Präsident der Kultusministerkonferenz und Hamburger Schulsenator Ties Rabe. "Der aktuelle Nationale Bildungsbericht dokumentiert insgesamt eine hohe Intensität schulischer und außerschulischer kultureller Bildung. Die Ausgangsvoraussetzungen für intensivere Überlegungen sind sehr gut."

Wie können Schulen und kulturelle Institutionen konstruktiv und langfristig zusammen arbeiten? Welche Projekte fördern die künstlerisch-kulturelle Kompetenz von Schülerinnen und Schülern in besonderem Maße? Haben regional unterschiedliche Angebote Auswirkungen auf die Qualität kultureller Bildung? Welchen Zugang zu kulturellen Angeboten haben bildungsbenachteiligte Kinder und wie kann ihre gleichberechtigte Teilhabe an Kultur gesichert werden? Diese und andere Fragen zum Themenbereich "Kultur und Schule" standen im Mittelpunkt des 10. Kulturpolitischen Kamingesprächs der Kultusministerkonferenz. Auf Einladung des Präsidenten der Kultusministerkonferenz kamen am 15. Oktober 2012 in Berlin Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bildungsbereich sowie von Kulturinstitutionen und Verbänden zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch zusammen.

"Orchester, Museen, Theater und andere Kultureinrichtungen haben ein großes Interesse an der Kulturarbeit in und mit Schulen. Im Wettbewerb mit anderen attraktiven Freizeitanbietern sorgen sie sich nicht nur um die Besucher von morgen, sondern verstehen ihr kulturelles Engagement als ihren originären Bildungsauftrag. In Zukunft wird es darum gehen, Netzwerke kultureller Bildung aufzubauen, um eine größere Transparenz der Angebote zu schaffen und dauerhafte Kooperationsformen zwischen Schule und Kultur aufzubauen", betonte die Hamburger Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler im Rahmen des Gesprächs.

Die Kultusministerkonferenz führt regelmäßig Kamingespräche mit Vertreterinnen und Vertretern des Kulturbereichs zu Themen von besonderer kulturpolitischer Relevanz. Bislang wurden die Themen Musik, darstellende Kunst, Literatur, bildende Kunst, Arbeitsmarkt Kultur, Freie Theater, interkultureller Dialog, Denkmalpflege, Kulturgutschutz sowie Kulturwirtschaft in diesen Dialog einbezogen.

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