Aller Anfang ist schwer - auch im Leben eines aufstrebenden Jazz-Talentes. Was gehört zum Rüstzeug, wenn jemand die Musik zum Beruf machen will? Wie schützt er seine Rechte? Und wie haben andere den Weg zum Erfolg gefunden? Neben der Musik geben eben auch wirtschaftliche und organisatorische Faktoren im Leben eines Musikers den Ton an. Antworten auf Fragen zu Recht, Organisation, Produktion oder Marketing geben renommierte Referenten auf der Konferenz im Rahmen der ersten "jazzahead" vom 23. bis 26. März 2006 im Congress Centrum Bremen.

"Clubbing: Welche Band auf welcher Bühne?" fragt eine der sechs Gesprächsrunden. Die künstlerischen Leiter verschiedener deutscher Jazz-Clubs berichten über Erfahrungen und das, was möglich und nützlich sein kann. Nicht jede Band passt auf jede Bühne - wie gut ist welche Musik aufgehoben in welchem Club, und zu welchen Bedingungen können sich junge Bands bewähren - darüber sprechen Christiane Böhnke-Geisse von der Münchner "Unterfahrt", Thomas Schmitt vom Trierer Jazzclub "Eurocore", Peter Weiss von der"Jazz Schmiede Düsseldorf" und Waldo Riedl vom "domicil Dortmund".

"Marketplace: Festivals, Programme und ihre Macher", so ein zweiter Themenschwerpunkt der Konferenz. Der Markt ist kleiner geworden - doch ist es für jede Band wichtig, an einem führenden Festival teilgenommen zu haben. Wie aber definieren Festivalmacher das eigene Profil? Wie gelingt es jungen Talenten, das Interesse auf sich zu lenken? Wie entsteht ein Festival, mit welchem zeitlichen Vorlauf und unter welchen kulturpolitischen Bedingungen? Auskunft geben Peter Baumgärtner, Leiter der Hildener Jazztage, Reiner Michalke, verantwortlich für das Jazzprogramm der Triennale in Köln sowie das Moers Festival; und Peter Schulze, künstlerischer Leiter des "JazzFestes" Berlin.

"On air: Radio-Redakteure erläutern ihre Jazzprogramme" - noch verfügt fast jede Rundfunkanstalt der ARD über eigenständige Jazzsendungen; aber auch hier wächst der Druck auf die Programme, die nicht massentauglich sind. Wie kämpfen die Radio-Macher, und wofür - darüber informieren Bernd Hoffmann vom WDR in Köln, Arne Schumacher von Radio Bremen und Wolfgang Kunert, der bis zum vorigen Jahr das Jazzprogramm des NDR verantwortet hat.

"Product & Marketing: Was und wie produzieren Jazz-Labels?" wollen sich Teilnehmer eines weiteren Podiums fragen lassen. Wer sichtet Talente? Wer entdeckt sie und warum? Und wer betreut sie, sobald sie das Interesse einer Produktionsfirma geweckt haben? Matthias Winckelmann (Enja), Georg Ruby (JazzHausMusik) und Peter Cronemeyer (Laika-Records) sprechen über die eigenen Strategien und Methoden.

"Young Lions: Erfolgreiche Musiker berichten" - darüber, wo der Erfolg tatsächlich her kommt; ob es genügt, allen guten Ratschlägen gefolgt zu sein - oder ob der eigentliche Kick ganz woanders zu finden ist. Die Sängerin Lisa Bassenge nimmt an diesem Gespräch teil, der Bassist Paul Kleber, der Posaunist Nils Wogram, der Saxophonist Paul Heller und der Komponist Karim Elias.

"All-right: Wie schütze ich meine Rechte?" ist der Konferenzvortrag des Berliner Anwalts Steven A. Reich überschrieben, der sich auf das Urheberrecht von Künstlern spezialisiert hat - also darauf, unter welchen Bedingungen sich die Ware "Jazz" am Musik-Markt verkaufen lässt und wer jungen Musikern auf diesem Terrain den Rücken stärken kann.

Es wird nicht nur diskutiert: Neben der Konferenz erwartet die Teilnehmer der "jazzahead!" ein Festival mit dem ersten German Jazz Meeting, ein Management Symposium, eine Ausstellung und ein Treffpunkt für Verbände. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.jazzahead.de.

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