Das Bauvorhaben "Sanierung und Grundinstandsetzung der Staatsoper Unter den Linden“ besteht aus vier Bauteilen; das Probenzentrum und die Intendanz sind zwei davon. Beide sind seit dem 31.08.2016 baulich so weit fertig gestellt, dass sie jetzt der Staatsoper für eine einmonatige Probephase übergeben werden konnten. Aus diesem Anlass besuchten am Dienstag der Regierende Bürgermeister Michael Müller und Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel die beiden Gebäude. Gemeinsam mit dem Intendanten der Staatsoper Jürgen Flimm und dem designierten Intendanten Matthias Schulz besichtigten sie die historische Intendanz und den Neubau des Probenzentrums. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatsoper haben dort die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten mit ihrer innovativen technischen Ausstattung unter Realbedingungen zu erproben.
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller lobte den erreichten baulichen Standard und unterstrich die kulturpolitische Bedeutung der Staatsoper: "Ich freue mich außerordentlich, dass nach 6-jähriger Unterbrechung wieder Stück für Stück Leben in der Staatsoper Unter den Linden einzieht. Während das Intendanzgebäude wieder im historischen Glanz erstrahlt und seine originäre Nutzung beibehält, stellt der Neubau des Probenzentrums eine wesentliche Innovation für den künstlerischen Opernbetrieb der Staatsoper dar. Nun gibt es einen zentralen Ort mit hervorragend ausgestatteten Probensälen für das Orchester, die Szenischen Proben, das Ballett und den Chor, die hervorragende akustische Raumqualitäten aufweisen. Der Probebetrieb ist ein wichtiger Meilenstein in der Gesamtfertigstellung des Opernkomplexes, um im Herbst 2017 die Wiederaufnahme des Opernbetriebs in einer der modernsten und schönsten Opernbühnen der Welt feiern zu können.“
Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel sagte: "Wir sind mit der Baustelle der Staatsoper auf der Zielgeraden. Die Oper kehrt jetzt Schritt für Schritt wieder an ihren alten identitätsstiftenden Ort Unter den Linden zurück. Wir alle werden stolz auf unsere Oper sein, wenn die Baugerüste endgültig verschwunden sind."
Generalmusikdirektor Daniel Barenboim konnte die Räume bereits testen und war begeistert: "Der Orchesterprobesaal im neuen Probenzentrum, den wir Ende August erstmalig Gelegenheit hatten für unsere Tourneevorbereitung zu nutzen, bietet phantastische Probenbedingungen. Wir alle sehen der Rückkehr an die Staatsoper mit großer Vorfreude entgegen.“
Das Probenzentrum ist ein Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Magazingebäudes mit Gesamtkosten in Höhe von rund 68 Mio. Euro. Es verfügt über 7.949 m² Nutzfläche. Damit erhält die Staatsoper zum ersten Mal ein vollwertiges Probenzentrum mit den notwendigen Probemöglichkeiten (Szenische Probe mit Originalkulissen, Orchesterprobesaal, Ballett- und Chorprobensäle, Einsing- und Stimmzimmer).
Das Intendanzgebäude mit einer Nutzfläche von 3.919 m² ist ein Bestandsbau, der denkmalgerecht in seiner 50er-Jahre Fassung unter weitgehender Verwendung von aufgearbeiteten Originaleinbauteilen instandgesetzt wurde. Es behält seine ursprüngliche Nutzung.
Der Innenhof des Intendanzgebäudes wurde von störenden Einbauten befreit und kann nun vielfältig genutzt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 36 Mio. Euro.