Ein Gespräch zwischen dem Bundesverband Phono und dem Privatrundfunkverband VPRT Ende Februar endete positiv: Die Privaten wollen künftig gezielt und bundesweit den Musiknachwuchs fördern. "Eine Quote war nicht Thema des Gesprächs; die Quotendebatte ist mit der Selbstverpflichtung der Sender beendet", erklärt Stephan Hampe, Geschäftsführer und Programmdirektor des Berliner Privatsenders 94,3 r.s.2, gegenüber musikwoche. Es sei darum gegangen, die Zusammenarbeit von Musikindustrie und Privaten bei der Förderung junger Talente zu verbessern.

"Es fehlt nicht am Goodwill, denn jeder Sender muss neue Titel spielen - und spielt sie auch", so Hampe. Das Problem sei nur: "Jeder spielt etwas anderes. Dadurch kann kein Marketingdruck entstehen." Das Projekt "Act 2000" habe sich vor fünf Jahren als "Totgeburt" herausgestellt. Diesmal sollen sich die Labels auf Künstler mit großem Potenzial einigen. "Um das Problem, wie wir mit stark fragmentierten Märkten und über 200 Privatsendern die Frage der Synchronisierung lösen, kümmern wir uns", verspricht Hampe. Die Öffentlich-Rechtlichen senden derweil andere Signale: Als sich Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust als Gast in einer NDR-Show einen Song von Tocotronic wünschte, lehnte NDR-Direktorin Maria von Welser ab: "Zu modern."

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