Der musikalischen Breitenbildung droht durch die prekäre Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland derzeit ein Aderlass. Kommunalen Musikschulen werden leichtfertig die notwendigen Mittel gestrichen, sodass an immer mehr Standorten Einrichtungen schließen müssen. In vielen Kommunen Deutschlands ist das Angebot an musikalischer Breitenbildung somit akut gefährdet oder schon nicht mehr existent. Vielerorts sind private Initiativen die einzige Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen jenseits der allgemein bildenden Schulen einen qualifizierten Musikunterricht anzubieten.

Der Bundesverband deutscher Privatmusikschulen e. V., gegründet 1997, ist eine rasant wachsende Interessenvertretung dieser privaten Initiativen. Die Konzepte des BDPM sind einfach und klar: „Die Private Musikschule versteht sich als moderner Dienstleister, der den Wünschen junger Menschen nach Musikunterricht schnell, kompetent und preiswert durch qualifizierten Musiklehrern nachkommt,“ erklärt Peter Thies, 1. Vorsitzender des BDPM und Geschäftsführer des Kulturhaus Rhein-Ruhr gGmbH, Oberhausen, – mit über 2000 Schülern die größte Musikschule im Verband.

Nach dem Pisa-Schock folgt nun die Krise der öffentlichen Finanzen. Die Einsicht der Politik ist da: Musik hilft, denn Musikunterricht hat positive Wirkungen auf Kinder und Jugendliche. Musizierende Kinder verbessern ihr Sozialverhalten, erlangen eine höhere Intelligenz, erbringen bessere schulische Leistungen und kompensieren durch Musik Konzentrationsschwächen. In besseren Zeiten hätte man getan, was man in solchen Fällen immer tat: Mehr Geld für die kommunalen Musikschulen und den Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen.

Doch um die flächendeckende Versorgung mit Musikschulen zu gewährleisten, sind heute andere Konzepte gefragt. „Kultur beginnt im Privaten, deshalb ist vor allem bürgerliches Engagement gefragt.“ Die Mitglieder des BDPM beweisen täglich aufs Neue, dass durch private Initiativen viel erreicht werden kann. „Wir sind sehr froh, dass wir mit der Aufnahme im Deutschen Musikrat nun einem der wichtigsten Dachverbände in der deutschen Kulturlandschaft angehören“, betont Peter Thies nach der einstimmigen Entscheidung des Gremiums, den BDPM aufzunehmen.

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