Radio Z/ Lokale Leidenschaften erhält auf Vorschlag des mittelfränkischen Bezirkstagspräsidenten Armin Kroder, den vom Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy) seit 1991 verliehenen Bayerischen Popkulturpreis in der Kategorie Nachhaltigkeit für sein langjähriges Wirken in der bayerischen Musikszene. In der Kategorie Inklusion geht der Preis an die Initiative Barrierefrei Feiern aus Nürnberg. Der Preis für das Festival des Jahres geht an das Social Sofa Festival aus Regensburg und zum Club des Jahres wurde die Posthalle Würzburg gekürt. Alle Preise sind mit jeweils 2.000 € dotiert. Drei Viertel der Dotierungen kommen aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und die Club-Dotierung von der München Ticket GmbH. Die Preisverleihung soll am 01. Dezember 2020 um 15 Uhr wieder durch Staatsminister Bernd Sibler erfolgen. Wegen Corona muss die Form der Veranstaltung noch umgeplant werden.

In der Kategorie Nachhaltigkeit erhält die Sendung Radio Z/ Lokale Leidenschaften mit Andreas Basner und Lisa Hübner den Bayerischen Popkulturpreis. Bezirkstagspräsident Armin Kroder hebt die jahrzehntelange Arbeit der zwei Initiator*innen hervor. "Das ehrenamtliche Engagement der beiden ist dabei mehr als nur bemerkenswert und kann nicht ausreichend herausgestellt werden.“ Die vielen lokalen Formate stellen einen unverzichtbaren Mehrwert für die regionale Szene dar, so Kroder in seiner Begründung.

In ihrem Vorschlag betont die Landtagsabgeordnete Verena Osgyan, dass die Initiative Barrierefrei Feiern den Preis in der Kategorie Inklusion verdient, "weil sie auf dem Gebiet der Inklusion echte Pionierarbeit leistet und damit einen hohen Mehrwert für die gesamte bayerische Kulturszene schafft. […] Das inklusive Konzept, bei dem Expert*innen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe mit den Veranstalter*innen kommunizieren, ist einmalig, hat Vorbildcharakter und ist meines Erachtens deshalb absolut preiswürdig.“

Auf Vorschlag des Sub- und Popkultur Netzwerk Regensburgs erhält das digitale Benefiz Format Social Sofa Festival in der Kategorie Festival des Jahres den Popkulturpreis. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit dem Hinweis, dass die Initiator*innen schnell auf die Ausgangsbeschränkungen reagierten und das Ganze mit sozialem Engagement verknüpften. "Gerade in den Anfangszeiten von Corona gingen wichtige Themen wie die Schutzlosigkeit der Geflüchteten an den EU Außengrenzen völlig unter. Deswegen hatte es sich das Social Sofa Festival zur Aufgabe gemacht, Aufmerksamkeit zu generieren für die Situation der Geflüchteten an den europäischen Außengrenzen und Spenden zu sammeln […].“  Insgesamt kamen an drei Festivaltagen mit zahlreichen digitalen Konzerten und Interviews über 50.000 € Spenden zusammen.

Um ein "politisches Signal“ zu senden und die überregionale Bedeutung der Posthalle Würzburg hervorzuheben, entschied sich die Jury Joachim Schulz und seinem Team den Bayerischen Popkulturpreis in der Kategorie Club des Jahres zu übergeben. Mit der Petition "Posthalle retten“ wurden 2019 21.000 Unterschriften gesammelt, um das Gelände auf dem die Posthalle steht, vor dem Abriss zu bewahren. "Die Auszeichnung mit dem Bayerischen Popkulturpreis 2020 wäre nicht nur eine adäquate Würdigung der Posthalle, sondern auch ein strahlkräftiges Signal, dass die Wichtigkeit kultureller Standorte untermauert“, so Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib in seiner Begründung.

Als Juroren fungierten aus der Politik die Landtagsabgeordneten Sanne Kurz (B'90/Grüne), Arif Tasdelen (SPD), Kerstin Radler (Freie Wähler) und Christoph Skutella (FDP) sowie Prof. Dr. Julia Lehner (CSU), die 2. Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg. Die Medien vertraten Edi van Beek (Musikchef BAYERN 3), Thomas Moser (ROCK ANTENNE), Dietmar Schwenger (MUSIKWOCHE), die freie Journalistin Michaela S. Pollock und Michael Zirnstein (Süddeutsche Zeitung). Die Stimmen aus dem Musikbusiness kamen von Julia Viechtl (Fachstelle Pop München), Claudia Appel (Beastie Butterfly), Barbara Friedrichs (Büro für Popkultur Augsburg), Stefan Schnabel (München Ticket GmbH), Andreas Jäger (Popularmusikberater Bezirk Mittelfranken), Oliver Alexander (41065 Musikverlag), Tom Büscher (F.A.M.E. Recordings), Axel Ballreich (LiveKomm Deutschland / Concertbüro Franken), Bernd Strieder und Alisa Weixelbaum (VPBy), sowie dem Bayerischen Rockintendanten Bernd Schweinar. Insgesamt wurden 57 Vorschläge mit über 400 Seiten für alle vier Kategorien eingereicht, aus der die 21-köpfige Jury auswählen durfte.