Beim 1. Internationalen Hindemith Violawettbewerb, der vom 14. bis zum 20. Oktober 2021 an der Hochschule für Musik und Theater München stattfand, wurden Emiko Yuasa, Njord Kårason Fossnes, Carla Usberti und Alona Khlevna mit Preisen ausgezeichnet.

 

Den 1. Preis vergab die Jury an Emiko Yuasa, der 2. Preis ging an Njord Kårason Fossnes, der 3. Preis an Carla Usberti. Zusätzlich wurde der Walter Witte Sonderpreis an Alona Khelvna verliehen. Im Rahmen der Finalrunden, in der die Finalist*innen Mozarts »Kegelstatt«-Trio zusammen mit Martin Spangenberg an der Klarinette und Angelika Merkle am Klavier sowie Hindemiths Kammermusik Nr. 5 gemeinsam mit dem HSO München interpretierten, konnte außerdem das Publikum einen Preis vergeben. Den Publikumspreis erhielt Emiko Yuasa.

 

Die insgesamt 18 Musiker*innen stellten sich in drei öffentlichen Finalrunden der Jury, bestehend aus Atar Arad, Hariolf Schlichtig, Naoko Shimizu, Lars Anders Tomter und Danusha Waskiewicz. Das Halbfinale und Finale wurden als kostenlose Streams übertragen und sind auch nachträglich noch auf dem Youtube-Kanal der HMTM abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=7VUnEWNFa6k&list=PLcTC-flv4cehFmE4RiXdjgQWBxmCOyqCb&index=1&t=17284s

1. Preis und Publikumspreis: Emiko Yuasa (25, Japan) studierte Violine an der Toho-Gakuen Hochschule für Musik in Tokio bei Prof. Yumino Toyoda und Viola bei Prof. Ryo Sasaki. Seit 2018 ist sie in der Violaklasse von Prof. Hariolf Schlichtig an der Hochschule für Musik und Theater München. Zahlreiche Meisterkurse u. a. bei Antoine Tamestit, Lawrence Power, Lars Anders Tomter, Veit Hertenstein, Eberhard Feltz, William Coleman und Nobuko Imai ergänzen ihre Ausbildung. Sie ist Preisträgerin internationaler Musikwettbewerbe sowie Stipendiatin bei/von Yehudi Menuhin Live Music Now München.

2. Preis: Njord Kårason Fossnes (20, Norwegen) ist ein Geiger, Bratscher und Komponist, der am New England Conservatory bei Professor Kim Kashkashian studiert. Er ist sowohl als Solist als auch als Kammermusiker Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe. Darüber hinaus war er 2018 der jüngste Teilnehmer beim renommierten Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Njord Kårason Fossnes trat bereits als Solist in Bartóks Violakonzert und Mozarts Sinfonia Concertante sowie in Kurt Atterbergs Suite für Violine, Viola und Orchester mit dem Geiger Gustav Rørmark und dem Norwegischen Rundfunkorchester auf.

3. Preis: Carla Usberti (20, Deutschland) begann im Alter von fünf Jahren Geige zu spielen; 2015 wechselte sie zur Bratsche. Nach ihrem Jungstudium 2018/19 an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Prof. Roland Glassl wechselte sie 2019 in seine reguläre Klasse. Meisterkurse u. a. bei Prof. Hariolf Schlichtig ergänzen ihre musikalische Ausbildung. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe und erhielt Stipendien der Hildegard Schmaltzl-Stiftung Regensburg sowie des Münchner Musikvereins und der Villa Musica. Orchestererfahrung sammelt Carla Usberti im »Festival Orchester der Nationen« und dem Bayerischen Landesjugendorchester. Seit 2020 ist sie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie.

Sonderpreis: Alona Khlevna (25, Ukraine) erhielt im Alter von vier Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Mit 15 entschied sie sich, auf die Bratsche zu wechseln. Ab 2013 studierte sie an der Gnesin Russian Academy of Music in Moskau in der Klasse von Prof.in Fedor Belugin, der Bratschistin des David Oistrach String Quartet. Nach ihrem Bachelorabschluss 2017 wechselte Alona Khlevna in die Klasse von Prof.in Olga Kozhurina, um ihr Masterstudium zu absolvieren. Als Solistin und Mitglied verschiedener Kammerensembles steht sie auf der Bühne.

Der 1. Internationale Hindemith Violawettbewerb fand vom 14. bis 20. Oktober 2021 statt, organisiert von der Viola-Stiftung Walter Witte und der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM), mit freundlicher Unterstützung des Hindemith Instituts Frankfurt. Der Wettbewerb konzentriert sich inhaltlich auf Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, um ganz im Sinne Hindemiths neue Musik zu entdecken, ohne die Wurzeln vergangener Epochen zu vernachlässigen.

Die 1994 gegründete Viola-Stiftung Walter Witte verfolgt mit dem im dreijährigen Turnus stattfindenden Internationalen Hindemith Violawettbewerb das Ziel, junge Bratschistinnen und Bratscher in ihrer musikalischen Entwicklung zu fördern und ihren Leistungsstand durch Geldpreise in einer Gesamthöhe von 11.500 € auszuzeichnen.

2021 wurde der Wettbewerb von einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet, bestehend auf zwei Meisterkonzerten, Meisterkursen, einem Vortrag zum Thema »Hindemith und Edmund von Borck – Komponieren im Dritten Reich«, sowie zwei Ausstellungen zu Paul Hindemith und Walter Witte. Hervorgegangen ist der Internationale Hindemith Violawettbewerb aus dem Hindemith Wettbewerb der Viola-Stiftung Walter Witte.

Absätze