Die Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins tagt dieses Jahr zum ersten Mal digital und in stark verkürzter Form. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Theater und Orchesterlandschaft wird ein Schwerpunkt der Veranstaltung die Neuwahl des/der Präsident*in des Deutschen Bühnenvereins sein. Diese findet – ebenfalls zum ersten Mal – durch Briefwahl statt. Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, gibt das Ehrenamt nach einer Amtszeit ab. In einer außerordentlichen Hauptversammlung war Khuon 2017 nach dem Tode der damaligen Amtsinhaberin Barbara Kisseler zum Bühnenvereins-Präsidenten gewählt worden. Der/die Präsident*in des Bühnenvereins wird für vier Jahre gewählt, das Ergebnis der Wahl wird am Nachmittag des 21. November 2020 verkündet.
Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins, bedankt sich für die letzten vier Jahre: "Ulrich Khuon war ein Glücksfall für den Deutschen Bühnenverein. Er ist ein großer Kommunikator, ein Kenner der Theaterlandschaft und der Politik, ein hervorragender Zuhörer, ein guter Moderator und eine wirkungsmächtige Stimme für die Theater und Orchester. Es war für mich ein Geschenk, dass sein Amtsantritt fast zeitgleich mit meiner Arbeit beim Bühnenverein begonnen hat. Ohne ihn und seine künstlerische und kulturpolitische Expertise und Erfahrung hätte der Bühnenverein viele große Schritte der letzten Jahre nicht gehen können, sei es die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Künstler*innen, das Aufbrechen alter Strukturen, der Aufbau von kulturpolitischen und Branchen übergreifenden Kooperationen oder die Modernisierung des Verbands. Besonders hervorzuheben ist sein Krisenmanagement in diesem Corona-Jahr und sein unermüdlicher Einsatz für die Theater und Orchester.“
Ein weiteres Thema der Jahreshauptversammlung wird die Arbeit der THEMIS-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt sein; der Deutsche Bühnenverein ist eines der Gründungsmitglieder des Trägervereins. Normalerweise finden bei der Veranstaltung zahlreiche Gremiensitzungen und inhaltliche Diskurse statt. Nachdem schon die ursprünglich für Juni in Münster geplante Jahreshauptversammlung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, hatte sich das Niedersächsische Staatstheater Hannover kurzfristig bereit erklärt, die Veranstaltung in kleinerer Form auszurichten. "Wir danken dem Staatstheater Hannover für die Mühe und die Zeit, die in die Vorbereitungen geflossen sind, und bedauern sehr, dass wir nicht wie geplant dort tagen können“, sagte Grandmontagne.